So hart hat die Pandemie Gründer getroffen

Die Krise hat die Menschen vom Gründen abgehalten, vor allem Männer haben sich gescheut. Frauen hingegen sind krisenresistenter und haben ihr Geschäftsmodell angepasst. Außerdem gaben doppelt so viele Start-ups wie 2019 auf.
Die Corona-Pandemie kostet den Standort Deutschland viele Gründungen: 2020 haben sich 68.000 Menschen weniger selbständig gemacht als noch 2019, die Zahl der Vollerwerbsgründungen ging um 12 Prozent auf einen Tiefpunkt der Erhebungen zurück. Das sind die Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors für 2020. Der Ausblick für 2021 ist positiv: Die Studie geht von nachgeholten Gründungen aus, die 2020 verschoben wurden, außerdem seien die Prognosen der Wirtschaft positiv.
2020 gab es demnach 537.000 Existenzgründungen. Das entspricht einer Gründungsquote von 104 Gründungen je 10.000 Menschen im Alter von 18–64 Jahren im Gegensatz zu 117 Gründungen in 2019. Dabei hielt die Pandemie vor allem Männer vom Gründen ab: 58.000 weniger von ihnen gründeten 2020, bei den Frauen sank die Zahl nur um 10.000 Gründungen. Außerdem haben Frauen schneller auf die Krise reagiert: Sie nahmen Änderungen in ihrem Geschäftsmodell aufgrund der Corona-Pandemie in 52 Prozent der Fälle vor, aber nur 39 Prozent der männlichen Gründer passten ihr Unternehmen an. Anteilig sind insgesamt 38 Prozent der Gründungen von Frauen getätigt worden.
Finanziell nahmen vor allem die Gründenden selbst Geld in die Hand: Für 55 Prozent der Gründungen wurden Eigenmittel genutzt, externe Mittel von Kapitalgebern wurden nur in 12 Prozent der Fälle hinzugezogen.
Wo sich die Pandemie besonders deutlich zeigt: Die Zahl der Abbrüche von Gründungen, die nicht älter als fünf Jahre waren, hat sich im Vergleich zu 2019 verdoppelt. Bei 56 Prozent der Abbrüche wurde die Pandemie als Grund deklariert, hier ist vor allem die Unwirtschaftlichkeit genannt worden.

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