Studie: Frauen sind seltener Investorinnen und erhalten als Gründerinnen weniger Geld

Sophie Deistler Sophie Deistler | 30.05.2022

Eine neue Studie zeigt die krasse Ungleichheit in der Szene. Aber: Frauen investieren häufiger in Frauen. Um die große Finanzierungslücke zu schließen, könnte es demnach helfen, mehr Kapital für von Frauen geführte Fonds bereitzustellen.

Von Frauen gegründete Start-ups erhalten weniger Risikokapital als rein männliche oder gemischte Gründerteams. Das ist das Ergebnis einer Analyse von European Women in VC, einem Zusammenschluss von Frauen und Männern für mehr Geschlechtervielfalt in der europäischen Start-up-Szene. Nur 1,8 Prozent aller Investitionen in Europa gingen demnach im vergangenen Jahr an Gründerinnen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich der Anteil kaum verändert.

Eine Finanzierungslücke zwischen den Geschlechtern gibt es auch der auf Investorenseite: Eine Umfrage unter mehr als 400 Risikokapitalgesellschaften ergab, dass nur 15 Prozent Frauen an Fonds teilhaben. 85 Prozent der Teilhaber sind männlich. Außerdem beteiligen sich Investorinnen eher an kleinen Fonds. Somit liegen 91 Prozent der tatsächlichen Investitionskraft bei den männlichen Investoren. Frauen belegen darüber hinaus vor allem Nachwuchs-Investitionspositionen und erreichen seltener den Partnerstatus.

„Das Problem ist systemischer Natur, daher müssen wir nach ganzheitlichen Lösungen suchen“, erklärt Anna Wnuk, Head of Community bei European Women in VC. „Das Kapitalungleichgewicht ist nicht nur auf der Ebene der Start-ups sichtbar, sondern zieht sich durch die gesamte Wertschöpfungskette und muss von der Spitze der Kapitalströme aus angegangen werden. Wir brauchen mehr Kapital für von Frauen geführte Fonds und weibliche Investoren auf der Ebene des Fondsmanagements.“

Der Bericht von European Women in VC zeigte jedoch auch das Rekordwachstum der ganzen Investorenszene. Im vergangenen Jahr flossen insgesamt über 100 Milliarden Euro in europäische Start-ups. Durch die Investitionen erreichten 100 weitere Start-ups den Einhornstatus.


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