Zahl der Erwerbstätigen erreicht neuen Höchststand im Jahr 2024
Marc Nemitz | 02.01.2025Dienstleistungssektor treibt Beschäftigungswachstum. Während der Dienstleistungssektor 2024 Zuwächse verzeichnet, gehen die Beschäftigtenzahlen im Produzierenden Gewerbe und Baugewerbe zurück.
Wiesbaden, 2. Januar 2025 – Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland erreichte 2024 einen neuen Rekordwert. Nach ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im Jahresdurchschnitt rund 46,1 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland beschäftigt – ein Plus von 72.000 Personen (+0,2 %) im Vergleich zum Vorjahr. Trotz des Zuwachses zeigt sich eine deutliche Abschwächung der Wachstumsdynamik im Vergleich zu den vergangenen Jahren.
Erwerbstätigkeit: Wachstumsimpulse und Herausforderungen
Das Beschäftigungswachstum im Jahr 2024 wurde vor allem durch Zuwanderung und eine höhere Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung angetrieben. Diese positiven Impulse konnten die Auswirkungen des demografischen Wandels, wie das verstärkte Ausscheiden der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben, kompensieren.
Langfristiger Vergleich: Seit 2006, mit Ausnahme des Corona-Jahres 2020, ist die Zahl der Erwerbstätigen jährlich gestiegen. Allerdings verlor das Wachstum seit Mitte 2022 deutlich an Dynamik. Während 2022 noch ein kräftiger Zuwachs von 622.000 Personen (+1,4 %) verzeichnet wurde, fiel der Anstieg 2023 mit 336.000 Personen (+0,7 %) und 2024 mit 72.000 Personen (+0,2 %) deutlich geringer aus.
Dienstleistungssektor treibt Beschäftigungswachstum voran
Den Zuwachs der Erwerbstätigkeit verdankt Deutschland ausschließlich dem Dienstleistungssektor. Hier stieg die Zahl der Beschäftigten 2024 um 153.000 Personen (+0,4 %) auf 34,8 Millionen. Besonders stark wuchs der Bereich „Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit“ mit einem Plus von 184.000 Personen (+1,5 %).
Andere Dienstleistungsbereiche entwickelten sich unterschiedlich:
- Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: +12.000 Personen (+1,1 %)
- Information und Kommunikation: +6.000 Personen (+0,4 %)
- Handel, Verkehr, Gastgewerbe: nahezu unverändert (-1.000 Personen; 0,0 %)
- Unternehmensdienstleister: Rückgang um 55.000 Personen (-0,9 %)
Insgesamt waren 75,5 % aller Erwerbstätigen im Jahr 2024 im Dienstleistungssektor tätig (2023: 75,3 %).
Beschäftigungsverluste im Produzierenden Gewerbe und Baugewerbe
Außerhalb des Dienstleistungssektors gingen die Beschäftigtenzahlen zurück:
- Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe): -50.000 Personen (-0,6 %) auf 8,1 Millionen
- Baugewerbe: -28.000 Personen (-1,1 %) auf 2,6 Millionen
Damit endete im Baugewerbe der seit 2009 anhaltende Wachstumstrend, mit Ausnahme des Jahres 2015. Insgesamt arbeiteten 2024 23,3 % aller Erwerbstätigen im Produzierenden Gewerbe (2023: 23,5 %).
Auch die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei verzeichnete Verluste (-3.000 Personen; -0,5 % auf 569.000 Personen).
Mehr Arbeitnehmer, weniger Selbstständige
Die Zahl der Arbeitnehmer wuchs 2024 um 146.000 Personen (+0,3 %) auf 42,3 Millionen. Die Zunahme ist vor allem der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu verdanken. Im Gegensatz dazu setzte sich der seit 2012 anhaltende Abwärtstrend bei Selbstständigen fort. Ihre Zahl sank um 74.000 Personen (-1,9 %) auf 3,8 Millionen.
Deutlicher Anstieg der Erwerbslosen
Die Zahl der Erwerbslosen stieg 2024 nach international vergleichbarer ILO-Definition deutlich um 179.000 Personen (+13,4 %) auf 1,5 Millionen. Dies entspricht einer Erwerbslosenquote von 3,2 % (2023: 2,8 %). Die Zahl der Erwerbspersonen (Summe aus Erwerbstätigen und Erwerbslosen) erhöhte sich um 260.000 Personen (+0,6 %) auf 47,4 Millionen.
Rekordwert mit gemischten Signalen
Der Arbeitsmarkt in Deutschland zeigt sich im Jahr 2024 stabil, jedoch mit deutlichen Schwankungen zwischen den Sektoren. Während der Dienstleistungsbereich weiterhin als Wachstumstreiber fungiert, zeichnen sich im Produzierenden Gewerbe und Baugewerbe Rückgänge ab. Der Anstieg der Erwerbslosen verdeutlicht, dass trotz des Beschäftigungswachstums Herausforderungen bestehen bleiben. Gerade der Bereich der Selbstständigen und Gründer scheint in der aktuellen politischen Lage weniger attraktiv zu sein.
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