Erzeugerpreise im Dezember 2024 +0,8% - Leichte Teuerung im Vergleich zum Vorjahr

Marc Nemitz Marc Nemitz | 20.01.2025

Stabile Preise mit Differenzen. Energiepreise trieben 2024 die Erzeugerpreise insgesamt nach unten. Investitions- und Verbrauchsgüter verzeichneten jedoch teils deutliche Steigerungen.

Wiesbaden, 20. Januar 2025 – Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Dezember 2024 um 0,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Gegenüber dem Vormonat November sanken die Preise um 0,1 %, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Im Jahresdurchschnitt 2024 lag das Preisniveau jedoch um 1,8 % niedriger als 2023. Dies markiert einen deutlichen Rückgang, nachdem die Preise im Vorjahr im Schnitt noch um 0,2 % gestiegen waren.

Energiepreise belasten das Gesamtbild

Der Preisrückgang im Jahresdurchschnitt ist vor allem auf die Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen, die 2024 um 6,2 % niedriger lagen als im Vorjahr. Besonders deutlich war der Preisverfall bei Erdgas (-13,3 %) und elektrischem Strom (-10,3 %). Im Dezember 2024 kosteten Mineralölerzeugnisse ebenfalls weniger als ein Jahr zuvor (-4,0 %), obwohl sie gegenüber dem Vormonat leicht anzogen (+0,3 %). Anders verlief die Preisentwicklung bei Fernwärme, die mit einem Plus von 17,2 % stark anstieg.

Teurere Investitions- und Verbrauchsgüter

Während Energie günstiger wurde, stiegen die Preise für Investitionsgüter um 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch Verbrauchsgüter verteuerten sich um 2,6 %. Besonders stark fiel die Preissteigerung bei Lebensmitteln wie Butter (+40,9 %) und Süßwaren (+24,4 %) aus. Demgegenüber verbilligten sich Grundnahrungsmittel wie Zucker (-32,6 %) und Schweinefleisch (-7,0 %).

Preisbewegungen bei Vorleistungsgütern

Die Preise für Vorleistungsgüter blieben nahezu stabil (+0,1 % im Jahresvergleich). Hier zeigte sich ein differenziertes Bild: Während Holzprodukte und Metalle teilweise günstiger wurden, verteuerten sich Bau- und Elektrokomponenten. So kosteten Kabel und elektrisches Installationsmaterial 1,1 % mehr als im Dezember 2023, während die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 7,6 % sanken.

Jahresdurchschnitt: Differenzierte Entwicklung

Im Gesamtjahr 2024 war der Rückgang der Erzeugerpreise erstmals seit Jahren spürbar. Trotz der sinkenden Energiepreise stiegen die Kosten für Investitionsgüter um 2,2 %. Auch Verbrauchsgüter verzeichneten ein Plus von 1,1 %, mit starken Ausschlägen bei Butter (+26,6 %) und Süßwaren (+20,1 %).

Die neuesten Zahlen verdeutlichen die Spannungsfelder zwischen sinkenden Energiepreisen und steigenden Kosten in anderen Industriebereichen. Die Entwicklung bleibt vor dem Hintergrund globaler Energie- und Rohstoffmärkte von zentraler Bedeutung. Spannend bleibt, welche Auswirkungen die angekündigten Zollerhebungen in den USA durch den neuen Präsidenten Trump auf die Entwicklung der Erzeugerpreise haben werden. Höhere Importzölle könnten die Kosten für Vorleistungsgüter und Rohstoffe erhöhen, was sich auf die Produktionskosten und damit auf die Preisentwicklung in zahlreichen Branchen auswirken dürfte. Die weitere Entwicklung wird entscheidend sein für die Wettbewerbsfähigkeit international agierender Unternehmen und die Stabilität der globalen Lieferketten.


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