Warum habt ihr euer Start-Up gegründet, welches Problem sprecht ihr an und wie löst ihr es?

Während unserer Masterarbeit am Frauenhofer Institut beschäftigten wir uns mit digitaler Prozessdokumentation. Es wurde uns schnell klar, welch immenses Potential für digitale Lösungen in der Produktion, nicht nur in der deutschen Industrie, sondern auch international vorhanden ist. Mit unserer Software bieten wir die technische Plattform für interaktive, bildgeführte Anleitungen für technische Prozesse wie z.B. die Instandhaltung. So wurde uns schon früh in der Forschungs- und Entwicklungsphase klar, dass wir damit unser eigenes Unternehmen aufbauen wollten.

Was ist das Besondere an eurem Geschäftsmodell, was macht ihr anders?

Das Besondere an unserem Geschäftsmodell ist, dass wir eine extrem einfache Anwendung, eine große Bandbreite an Anwendbarkeit und ein enormes technologisches Know-how kombinieren. Außerdem sind wir ein sehr junges und dynamisches Team, das hundertprozentig auf den Kundennutzen ausgerichtet ist.

Foto: © cioplenu, 2020

Welches waren die größten Herausforderungen, die ihr zu Beginn bewältigen musstet?

Die ersten Jahre haben wir unsere Software in einem kleinen Dreierteam ohne jegliche Finanzierung entwickelt. Sehr bald hatten wir eine starke technische Lösung. Es ist jedoch viel einfacher, Kunden zu finden, wenn man sich auf einschlägige Kundenreferenzen berufen und auf der Grundlage dieser Zusammenarbeit notwendige Entwicklungen einleiten kann.

Was war der wertvollste Rat, den euch jemand während eurer Gründungsphase gegeben hat?

Einer unserer Mentoren am Frauenhofer-Institut hat uns schon früh geraten, Probleme grundlegend und idealerweise durch solide technologische Innovationen zu lösen. Diese Ratschläge sind auch heute noch ein großer Teil unserer Produkt-DNA. Wir haben viele Funktionen entwickelt, die aktuelle Prozesse in Industrieunternehmen mit einem Faktor 10 optimieren und vereinfachen. Dies wird durch unsere Softwarefunktionen erreicht, die keiner unserer Konkurrenten bieten kann.

Was war euer bisher größter Erfolg?

Kürzlich haben wir unseren zweiten Standort eröffnet, wir wachsen weiterhin stark und stellen dementsprechend weiterhin hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter ein - auch während der aktuellen Corona-Krise. Als Gründer macht uns diese Entwicklung sehr stolz.

Was habt ihr bisher gelernt?

Jeder Tag ist voller Lektionen. Ging es anfangs eher darum, die Bedürfnisse und Anwendungen unserer Kunden und das technologische Wissen kennen zu lernen, so sind wir heute als Manager viel gefragter. Auch hier entwickelt sich das Unternehmen ständig weiter.

Foto: © cioplenu, 2020

Wenn ihr noch einmal von vorne anfangen könntet, würdet ihr es genau so machen?

Wahrscheinlich würden wir in dem einen oder anderen Fall anders entscheiden, aber am Ende ist man immer klüger. Am Anfang gingen wir von einem etwas anderen Anwendungsfall für unsere Software aus, aber durch regelmäßiges Testen auf dem Markt konnten wir Fehler und Möglichkeiten erkennen. Vielleicht hätten wir schon früher in einen Kaffeevollautomaten investieren sollen, da unsere Portafilter-Kaffeemaschine wirklich lange brauchte, um zu starten.

Was würdet ihr anderen Gründern empfehlen?

Es mag unter Gründern ein bisschen abgedroschen klingen, aber die Leidenschaft für das, was du tust, ist das Wichtigste. Besonders in Zeiten von KI, Lufttaxis oder Blockchain schien unser Thema für Außenstehende etwas langweilig zu sein. 'Prozessdokumentation in der Industrie', man könnte meinen, es gibt spannendere Dinge. Aber wir waren von Anfang an leidenschaftlich und sind es immer noch. Auch wenn am Anfang der eine oder andere Gründerpreis wegen des nächsten KI-Startups an uns vorbeiging.

Mit wem würdet ihr gerne essen gehen und warum?

Aaron Levie, der box.com (eines der größten Unternehmen für Cloud-Storage-Anbieter) während seines Studiums gründete und sich gegen die Big Player Google, Microsoft und Dropbox durchsetzte. Was mich, abgesehen vom Erfolg des Startups, wirklich beeindruckt, ist seine Authentizität. Er ist bis heute am Boden geblieben und leitet die Firma immer noch zusammen mit seinem College-Freund. Auch in der aktuellen 'Black-Lives-Matter'-Debatte zeigt er Rückgrat und positioniert sich entsprechend. Neben dem wirtschaftlichen Druck, den man als Start-Up oder Unternehmen hat, ist es uns als Gründer und Unternehmer wichtig, bodenständig zu bleiben, soziale Verantwortung zu übernehmen und authentisch zu sein.


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