Ageras übernimmt Kontist
Anna-Lena Malter
| 28.07.2022
Die dänische Unternehmensgruppe zahlt dafür einen zweistelligen Millionenbetrag. Die Marke Kontist wird weiter bestehen.
Die dänische Ageras Group kauft das Berliner Fintech Kontist und tätigt damit die zweite Übernahme innerhalb von sieben Tagen. Laut dem Handelsblatt erklärte Rico Andersen, Mitgründer und CEO des Unternehmens, dass die Übernahme von Kontist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung von Ageras sei. Es wird erwartet, dass Deutschland in der Folge zu den wichtigsten Märkten der Gruppe zählen wird. Für kleine Unternehmen bietet Ageras Buchhaltungs- und Finanzsoftware an. Die Gruppe betreut nach eigenen Angaben über eine Million Kunden in insgesamt zwölf Regionen in Europa und den USA.
Auf dem deutschen Markt ist Ageras seit 2017 vertreten, allerdings ausschließlich als Online-Marktplatz für Buchhaltungsdienstleistungen. Bislang hat das Unternehmen lediglich passende Angebote vermittelt. Mit der Übernahme von Kontist ändert sich das nun. Das Berliner Fintech bietet neben Bankkonten auch Lösungen für Buchhaltung und Steuern an. Das Angebot richtet sich vor allem an Freiberufler. 50.000 Kunden nutzen nach eigenen Angaben derzeit Kontist.
Der Kaufpreis für die Übernahme aller Kontist-Anteile durch Ageras liegt im "zweistelligen Millionenbereich". Christopher Plantener, der Mitbegründer und Geschäftsführer von Kontist, und Andersen lehnten es ab, eine konkrete Zahl zu nennen. Das Berliner Fintech hatte nach Unternehmensangaben in seiner letzten Finanzierungsrunde Anfang 2021 eine Bewertung im mittleren zweistelligen Millionenbereich erzielt. Als Zahlungsmittel für den Preis werden sowohl Bargeld als auch Aktien akzeptiert.
Der Name Kontist wird trotz der Übernahme weiter bestehen. Andersen: „Unsere Strategie ist, lokale Unternehmen zu übernehmen und sie beim Wachstum zu unterstützen.“ Die 350 Mitarbeiter von Ageras werden in Zukunft mit den 150 Mitarbeitern von Kontist zusammenarbeiten, ebenso wie die Managementgruppe unter der Leitung von Plantener und Benjamin Esser, Co-Chef von Kontist.
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