Das sind Deutschlands neue Einhörner
2021 knackten so viele Start-ups die Milliardenmarke wie nie zuvor. Eine Übersicht über die Erfolgsgeschichten.
Angesichts der Meldungen, die im vergangenen Jahr auf die interessierten Beobachter einprasselten, konnte man durchaus den Überblick verlieren. Fast wöchentlich verkündete ein neues Start-up, dass es nun den Einhorn-Status erreicht habe. Höchste Zeit, die Neulinge im exklusiven Club einmal zu bündeln. Hier sind Deutschlands neue Einhörner aus dem Jahr 2021.
Agile Robots
Finanzierungsrunde: 220 Millionen US-Dollar
Investoren: Softbank, Chimera Investments, GL Ventures, Sequoia China, Xiamoi Gruppe, Foxconn International Internet
Die Münchner sind eine Ausgründung des Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrums und entwickeln Software- und Hardwareprodukte im Robotik-Bereich. Bisher werden die Roboter vor allem im medizinischen und industriellen Umfeld eingesetzt.
Berlin Brands Group
Finanzierungsrunde: 700 Millionen US-Dollar für 40 Prozent der Anteile
Investor: Bain Capital
Die Berlin Brands Group (BBG) versammelt unter sich mehr als 45 Eigen- wie zugekaufte Marken und Händler, die online Arbeiten und Bereiche des Wohnens, der Elektronik und unter anderem der Heimfitness abdecken.
Clark
Finanzierungsrunde: Übernahme der Finanzen Group der Allianz X, dafür erhält letztere Anteile an Clark
Investoren: White Star Capital, Tencent und Yabeo
Die Clark-App ist ein Versicherungsmanager, der von der Kündigung bis zur Veränderung der Verträge der Hausrats- bis zur Krankenversicherung alles organisiert.
Commercetools
Finanzierungsrunde: 140 Millionen US-Dollar
Investoren: Insight Partners, REWE Group, Accel
Bewertung: 1,9 Milliarden US-Dollar
Commercetools verkauft Unternehmen digitale Infrastruktur für ihre Onlineshops, Kunden sind beispielsweise Porsche, BMW und BASF.
Contentful
Finanzierungsrunde: 175 Millionen US-Dollar
Investoren: Tiger Global, Base10’s Advancement Initiative, Tidemark
Bewertung: drei Milliarden US-Dollar
Die Berliner betreiben eine Plattform, die als Schnittstelle zwischen Websites, Apps und Geräten dient, dabei können Kanäle und Tools integriert werden.
Enpal
Finanzierungsrunde: 150 Millionen Euro nachgelegt, insgesamt 280 Millionen Euro
Investoren: Softbank, HV Capital, Solarcity-Mitbegründer Peter Rive
Bewertung: 1,1 Milliarden US-Dollar
Die Berliner vermieten Solaranlagen im Abonnement, Kundinnen und Kunden sparen damit die hohen Investitions- und Instandhaltungskosten. Das 2017 gegründete Enpal hat nach eigenen Angaben 10.000 Nutzerinnen und Nutzer, die die Solaranlagen nach 20 Jahren verbilligt kaufen können.
Flink
Finanzierungsrunde: 600 Millionen US-Dollar
Investoren: Doordash, Cherry Ventures, Northzone, Rewe (schließt in dem Rahmen strategische Partnerschaft ab), Prosus, Target Global, der Staatsfonds Abu Dhabis
Bewertung: 2,1 Milliarden US-Dollar
Flink existiert seit 2020 und erreichte seinen Einhorn-Status schon nach sieben Monaten: Die Berliner liefern wie ihre Konkurrenten Gorillas und Grovy Lebensmittel innerhalb von wenigen Minuten nach Hause.
Forto
Finanzierungsrunde: 240 Millionen US-Dollar
Investoren: Softbank, Citi Ventures, G Squared, Northzone, Inven Capital, Cherry Ventures, Unbound
Bewertung: 1,2 Milliarden US-Dollar
Das Logistik-Start-up ermöglicht durch seine Software eine transparente Lieferkette in Echtzeit für alle Beteiligten vom Transporteur bis hin zum Empfänger der Produkte.
Gorillas
Finanzierungsrunde: 245 Millionen Euro
Investoren: Tencent, DST Global, Fonds Coatue, Atlantic Food Labs
Um Gorillas kam 2021 niemand herum: Das Liefer-Start-up bringt Lebensmittel innerhalb von zehn Minuten nach Hause, seit der Gründung 2020 ist das Unternehmen in 60 Städte weltweit expandiert.
Infarm
Finanzierungsrunde: 200 Millionen US-Dollar
Investoren: Partners in Equity, Hanaco, Atomico, Lightrock, Bonnier, Qatar Investment Authority
Das Start-up züchtet per Vertical Farming derzeit 75 Kräuter- und Gemüsesorten, die dann in Glaskästen in Supermärkten wie Edeka und Kaufland verkauft werden.
Mambu
Finanzierungsrunde: 110 Millionen Euro
Investoren: TCV, Tiger Global, Arena Holding, FT Partners, Bessemer Venture Partners, Acton Capital, Runa Capital
Bewertung: 1,7 Milliarden US-Dollar
Noch weitere 235 Millionen Euro kamen im Dezember 2021 für das Fintech dazu, womit Mambu bei einer Bewertung von 4,9 Milliarden Euro liegt. Die Berliner bieten eine SaaS-Plattform für Finanzdienstleister wie N26 an.
Personio
Finanzierungsrunde: 125 Millionen US-Dollar
Investoren: Index Ventures, Accel, Lightspeed Venture Partners, Northzone, Global Founders Capital, Picus Capital, Meritech
Bewertung: 1,4 Milliarden Euro
Das Münchner Start-up bietet eine Personal-Software für Unternehmen an, die alle Schritte von der Lohnabrechnung bis zum Recruiting unterstützt und organisiert. Heute ist Personio 5,5 Milliarden Euro wert.
Raisin DS
Finanzierungsrunde: Zusammenschluss von Raisin und Deposit Solutions
Nach dem Zusammenschluss der Fintechs bewertete der Investor Kinnevik das Start-up mit 1,3 Milliarden Euro. Es bietet Zinsmarktplätze an, über die Kundinnen und Kunden die Bedingungen zum Sparen vergleichen und dementsprechend anlegen können.
Razor Group
Finanzierungsrunde: 125 Millionen US-Dollar
Investoren: Fortress Investment Group, 468 Capital, Blackrock, Jebsen Capital, Redalpine, Global Founders Capital
Die Razor Group kauft seit 2020 erfolgreiche Amazon-Händler und -Marken auf, um sie unter dem eigenen Dach einzugliedern und erfolgreich weiter zu betreiben.
Scalable Capital
Finanzierungsrunde: 150 Millionen Euro
Investoren: Tencent, Blackrock, Bestandsinvestoren
Bewertung: 1,4 Milliarden US-Dollar
Der Neobroker bietet Kundinnen und Kunden die Verwaltung ihres Portfolios an, dabei wird in ETFs, Fonds und Aktien investiert.
Sellerx
Finanzierungsrunde: 500 Millionen US-Dollar
Investoren: Blackrock, Sofina, Victory Park Capital
Ein weiteres Start-up, dessen Konzept der Kauf von Amazon-Händlern ist und das dritte Jungunternehmen, das mit diesem Prinzip zum deutschen Einhorn geworden ist. Neben der Finanzierungsrunde hatte Sellerx auch den Konkurrenten KW-Commerce aufgekauft.
Sennder
Finanzierungsrunde: 160 Millionen US-Dollar
Investoren: Accel, Lakestar, HV Capital, Project A, Scania
Das 2015 gegründete Start-up bietet eine Software zur Organisation von Logistikunternehmen an, damit soll vor allem die Arbeit der Speditionen erleichtert und digitalisiert werden.
Solarisbank
Finanzierungsrunde: 190 Millionen Euro
Investoren: Decisive Capital, Pathway Capital Management, Fonds Ilavska Vuillermoz, Bestandsinvestoren
Bewertung: 1,4 Milliarden Euro
Neben der eigenen Finanzierungsrunde kam im Juli 2021 auch die Übernahme des britischen Konkurrenten Contis für über 100 Millionen Euro hinzu. Das Fintech ermöglicht Finanzdienstleistern die Abwicklung ihrer Geschäfte, indem es seine SaaS-Plattform bereitstellt.
Tier
Finanzierungsrunde: 200 Millionen US-Dollar
Investoren: Softbank, Mubadala Capital, M&G Investments, Mountain Partners
Bewertung: zwei Milliarden US-Dollar
Ein E-Roller-Start-up darf in der Reihe der Einhörner für 2021 nicht fehlen: Tier bietet seit 2018 nicht nur Roller, auch Fahrräder und Mopeds an. Heute ist das Angebot des Start-ups in 60 deutschen Städten zu finden.
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