Diese deutschen Start-ups haben Einhornstatus

32 milliardenschwere Start-ups gibt es in Deutschland. Wer sie gegründet hat, wie ihr Aufstieg lief und was man sonst noch über die Start-ups der Stunde wissen muss. 

Einhörner gibt es nicht nur im Märchenbuch, sondern auch in der Start-up-Welt. So bezeichnen sie in der Szene Unternehmen, die eine Bewertung von über eine Milliarden US-Dollar erreicht haben. 32 davon gibt es derzeit in Deutschland, weltweit sollen es laut CB Insights sogar rund 1200 sein.

Durchschnittlich sieben Jahre dauert es, bis ein deutsches Start-up den Unicorn-Status erreicht. Dennoch gibt es auch große Ausnahmen: Die beiden Lieferdienste Gorillas und Flink und die E-Commerce-Start-ups Razor Group sowie Sellerx schafften die Milliardenbewertung schon in den ersten zwölf Monaten nach Gründung. 

Die meisten der am höchsten bewerteten deutschen Start-ups sind in den Branchen Fintech, E-Commerce und Software unterwegs und in Berlin ansässig. Der Club der deutschen Unicorns ist außerdem sehr männerdominiert: Nur eines der Unternehmen, nämlich die Razor Group, hat eine Frau mitgegründet.

Das beste Jahr für deutsche Unicorns war allerdings schon 2021. Damals erreichten 19 Unternehmen den Einhornstatus. Auch 2022 kamen mit Staffbase, Volocopter, Choco, Grover, Taxfix und DeepL sechs neue Unicorns dazu. 

Das sind die deutschen Start-ups mit Einhornstatus:

Rang 1: Celonis

Letzte bekannte Bewertung: 13 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2011

Mit einer Bewertung von rund 13 Milliarden US-Dollar ist Celonis das einzige deutsche Decacorn. Das 2011 von Alexander Rinke, Bastian Nominacher und Martin Klenk gegründete Münchener Start-up bietet eine Software für Process Mining an. Auf Basis von bereits existierenden Daten können Unternehmen damit ihre Prozesse analysieren und effizienter machen. Im Jahr 2018 erreichte Celonis erstmals den Unicornstatus.

Bastian Nominacher ist Co-Gründer von Celonis. (Foto: Celonis)

Rang 2: N26

Letzte bekannte Bewertung: 9,23 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2013

Mit einer Bewertung von rund 9,23 US-Dollar kratzt N26 an der Decacorn-Grenze. Das Fintech von Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf ist seit seiner Gründung im Jahr 2013 stark gewachsen. Nach eigenen Angaben hat die Neobank inzwischen mehr als acht Millionen Kunden und ist in 24 Ländern vertreten. Die Nutzerinnen und Nutzer können ein Bank- oder Geschäftskonto bei N26 eröffnen, Kredite aufnehmen oder gemeinsame Konten verwalten. Im vergangenen Jahr konnte N26 eine Finanzierungsrunde mit einem Volumen von 900 Millionen US-Dollar abschließen. Trotzdem lief nicht alles immer gut bei der Berliner Neobank: Ende September 2021 musste N26 4,25 Millionen Euro wegen mangelnder Geldwäschebekämpfung an die Bundesanstalt für Finanzen (Bafin) zahlen. Auch musste das Start-up sein US-Geschäft aufgeben.

Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf haben N26 im Jahr 2013 gegründet. (Foto: N26)

Rang 3: Personio

Letzte bekannte Bewertung: 8,5 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2014

Personio hat eine Plattform für das Personalwesen von Unternehmen entwickelt, die das Recruiting und das Management von Personaldaten vereinfacht. Die Gründer Hanno Renner, Roman Schumacher, Arseniy Vershinin und Ignaz Forstmeier fanden sich am Center for Digital Technology & Management in München zusammen. Ihr Start-up hatten sie zunächst aus eigenen Umsätzen finanziert. Anschließend folgten mehrere Finanzierungsrunden. Die Series-D-Finanzierungsrunde im Januar 2021 machte Personio zum Einhorn. Inzwischen liegt die Bewertung des Start-ups bei 8,5 Milliarden US-Dollar.

Hanno Renner ist Geschäftsführer bei Personio. (Foto: Personio)

Rang 4: Trade Republic

Letzte bekannte Bewertung: 5,36 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

Auch auf Rang vier der höchstbewerteten Start-ups Deutschlands findet sich ein Fintech. Trade Republic hat sich zum Ziel gesetzt, den Zugang zu den Finanzmärkten zu demokratisieren. Die Nutzerinnen und Nutzer des von Christian Hecker, Thomas Pischke und Marco Cancellieri gegründeten Start-ups können über die Plattform in Aktien, Aktienbruchteile, Sparpläne und Kryptowährungen investieren. Seit der Gründung in 2015 ist Trade Republic stark expandiert. Bald sollen die baltischen Staaten, die Slowakei und Slowenien, Portugal, Irland, Finnland, Griechenland, Belgien und Luxemburg hinzukommen (wir berichteten).

Die Trade Republic-Gründer Marco Cancellieri, Christian Hecker und Thomas Pischke. (Foto: Trade Republic)

Rang 5: Wefox

Letzte bekannte Bewertung: 4,5 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

„Insurance. But simple.“ Mit diesem Spruch wirbt Wefox auf seiner Webseite. Das Start-up auf Rang fünf der Liste bietet Kfz-, Privathaftpflicht-, Hausrat- und Wohngebäudeversicherungen an. Kundinnen und Kunden können sich kostenfrei beraten lassen. Über das Portal können sie Schäden melden. Die Idee zu dem Insurtech hatten Julian Teicke, Fabian Wesemann und Dario Fazlic im Jahr 2015. Die Bewertung liegt bei rund 4,5 Milliarden US-Dollar.

Haben gut lachen: Die Wefox-Gründer (v.l.) Fabian Wesemann, Dario Fazlic, Julian Teicke und Jonathan Seoane. (Foto: Wefox)

Rang 6: Flix

Letzte bekannte Bewertung: 3 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2012

Schnell von Berlin nach München oder von Köln nach Italien? Die Fernbus- und Zugverbindungen von Flix machen es möglich. Seit 2013 sind die grünen Flixbusse zwischen Städten unterwegs, 2018 kam mit Flixtrain ein Angebot für die Schiene hinzu. Insgesamt steuert Flix rund 2500 Ziele in 38 Ländern an. Im vergangenen Jahr übernahm das Start-up von Jochen Engert, André Schwämmlein und Daniel Krauss den US-amerikanischen Buskonzern Greyhound und bietet nun auch Fahrten in den USA an. Mit einer Bewertung von rund drei Milliarden US-Dollar schafft es das Unternehmen aus München auf Platz sieben im Ranking.

Aktuell bietet Flixbus 270 deutsche Ziele an, das sind drei Viertel des gesamten Netzes. (Foto: Flixbus)

Rang 7: Contentful

Letzte bekannte Bewertung: 3 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2014

Das siebtgrößte deutsche Einhorn ist Contentful, ein 2014 von Sascha Konietzke und Paolo Negri gegründetes Start-up aus Berlin. Contentful hat eine Plattform entwickelt, die als Schnittstelle zwischen Webseite, Apps und Geräten dient. Die Unternehmenskunden können Inhalte mit Contentful verwalten und auf verschiedenen Vertriebskanälen ausspielen. Seine Bewertung von drei Milliarden Euro erreichte das Start-up nach einer Series-F-Runde im Juli 2021 (wir berichteten). Zu den Investoren gehören Tiger Global, Tidemark und Base10’s Advancement Initiative.

Contentful aus Berlin ist Anbieter einer Content-Plattform, die als Schnittstelle für Webseiten, Apps und Geräte Inhalte verwaltet. (Foto: Contentful)

Rang 8: Gorillas

Letzte bekannte Bewertung: 3,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2020

Im Jahr 2020 wurde Gorillas damit bekannt, Lebensmittel innerhalb von zehn Minuten zu liefern. Vom Zehn-Minuten-Versprechen hat sich das Start-up von Kagan Sümer inzwischen verabschiedet, nicht aber vom Geschäftsmodell: Über eine App bestellen die Kunden Lebensmittel, ein Mitarbeiter stellt den Warenkorb im Lager zusammen und ein Fahrradkurier bringt sie den Kunden nach Hause. Innerhalb von wenigen Monaten pumpten Investoren so viel Geld in Gorillas, dass das Start-up Einhornstatus erreichte. Die Series C-Finanzierungsrunde im September 2021 brachte beinahe eine Milliarde US-Dollar ein. Trotz des Erfolges ist Gorillas immer wieder in der Kritik: Mitarbeitende streikten immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen. Außerdem versuchte Gorillas erfolglos, eine Betriebswahl zu verhindern. In den vergangenen Wochen kamen Gerüchte auf, dass das Unternehmen kurz vor der Übernahme durch den türkischen Wettbewerber Getir steht.

Gorillas liefert Essen bis an die Wohnungstür. (Foto: Gorillas)

Rang 9: Flink

Letzte bekannte Bewertung: 2,7 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2020

Flink ist seinem Konkurrenten Gorillas dicht auf den Fersen. Denn auch das Start-up aus Berlin ist ein Schnelllieferdienst für Lebensmittel. Hinter Flink stehen Oliver Merkel, Christoph Cordes und der Foodora-Gründer Julian Dames. Die Bewertung des Unternehmens liegt derzeit bei 2,7 Milliarden Euro.  Auch bei Flink gibt es Probleme mit der Betriebsratsgründung.

Flink will Lebensmittel innerhalb von Minuten liefern. (Foto: Flink)

Rang 10: Forto

Letzte bekannte Bewertung: 2,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2016

Mit einer Bewertung von 2,1 Milliarden US-Dollar ist Forto ein Platz in der Riege der deutschen Einhörner sicher. Ferry Heilemann, Fabian Heilemann, Erik Muttersbach und Michael Wax gründeten das Logistik-Start-up im Jahr 2016 unter dem Namen Freighthub. Mit der Plattform von Forto können Unternehmen ihre Logistik digitalisieren. Sie können verschiedene Transportoptionen wie See-, Luft- oder Bahnfracht miteinander vergleichen und einen Transport buchen. Mithilfe der Plattform lassen sich auch Sendungen überwachen und Rechnungen verwalten. Forto hat Standorte in Europa und Asien. Investiert sind unter anderem Softbank, Citi Ventures, G Squared und Northzone.

Das Management-Team von Forto (v.l.): CTO Erik Muttersbach, CEO Michael Wax und COO Michael Ardelt. (Foto: Forto)

Rang 11: Tier

Letzte bekannte Bewertung: 2 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2018

E-Scooter sind aus deutschen Großstädten inzwischen nicht mehr wegzudenken. Ein Großteil von ihnen stammt vom deutschen Mobilitäts-Start-up Tier. Über die App können die Nutzer sowohl E-Scooter als auch E-Bikes kurzfristig mieten. Bisher wuchs Tier vor allem durch Übernahmen: So kaufte das 2018 von Lawrence Leuschner, Matthias Laug und Julian Blessin in Berlin gegründete Start-up zunächst The Makery, dann Nextbike und Vento Mobility. Zuletzt kamen Spin und Fantasmo hinzu. Bis vor Kurzem gehörten auch die E-Mopeds von Coup zum Angebot. Da die Investitionskosten für diese jedoch zu hoch waren, schaffte Tier sie wieder ab. Auch musste das mit zwei Milliarden US-Dollar bewertete Unternehmen im August 180 Mitarbeiter entlassen.

Rang 12: Commercetools

Letzte bekannte Bewertung: 1,9 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2006

Dirk Hoerig und Denis Werner gründeten Commercetools bereits im Jahr 2006. Mithilfe der Plattform des Start-ups können Unternehmen einen eigenen Onlineshop bauen. Zu den Kunden gehören beispielsweise Porsche, BMW und BASF. Kurz nach der 150 Millionen Euro Finanzierungsrunde, die Commercetools zum Unicorn machte, übernahm das Unternehmen das Münsteraner Start-up Frontastic.  

Rang 13: Volocopter

Letzte bekannte Bewertung: 1,87 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2013

Das Unternehmen Volocopter aus dem baden-württembergischen Bruchsal entwickelt elektrisch betriebene und senkrecht startende Flugtaxis und Drohnen, die schwere Lasten tragen können. Alles begann im Jahr 2013 mit einem Crowdfunding auf Seedmatch: 750 Anlegerinnen und Anleger investierten insgesamt 1,2 Millionen Euro in das Unternehmen. Seitdem konnte das Start-up von Alexander Zosel und Stephan Wolf einige Finanzierungsrunden abschließen, zuletzt kamen 182 Millionen US-Dollar in einer Series-E-Runde zusammen. Dennoch läuft auch bei dem Unicorn nicht alles glatt: So sagte das Start-up im vergangenen Jahr seinen Spac-Börsengang ab. Außerdem hatte Volocopter die Nachrangdarlehen seiner Crowdfundinginvestoren einseitig gekündigt. Diese drohen nun mit rechtlichen Schritten gegen das Unternehmen.

Rang 14: Mambu

Letzte bekannte Bewertung: 1,7 Milliarden Euro

Gründungsjahr: 2010

Zum Jahresstart 2021 vermeldete Mambu den Abschluss einer 110 Millionen Euro-Finanzierungsrunde. Die Bewertung des Fintechs stieg derweil auf 1,7 Milliarden Euro. Mambu bietet eine Software an, die es Unternehmen vereinfachen soll, Finanzprodukte anzubieten und schnell zum Kunden zu bringen. Zu den Kunden gehören sowohl traditionelle Banken als auch Fintechs und Neobanken. Eugene Danilkis und Frederik Pfisterer gründeten Mambu im Jahr 2010.

Rang 15: Solaris

Letzte bekannte Bewertung: 1,65 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

Bis vor Kurzem hieß das Unternehmen auf Rang 15 noch Solarisbank. Mit seiner internationalen Expansion änderte das Start-up seine Rechtsform in eine europäische Aktiengesellschaft und nannte sich in Solaris um. Die Unternehmenskunden des Start-ups können die Banklizenz und die Infrastruktur von Solaris nutzen, um eigene Finanzprodukte zu bauen. Im Juli des vergangenen Jahres knackte das 2015 gegründete Unternehmen die Milliardenbewertung und übernahm seinen Konkurrenten Contis. Jedoch litt auch das erfolgreiche Fintech unter Wachstumsschmerzen: So schickte die Bundesfinanzaufsicht im Januar 2022 wegen Compliance-Mängeln einen Sonderprüfer zu Solaris, wodurch die Neobank zusätzliches Eigenkapital aufnehmen musste. Die Gründer von Solaris sind Marko Wenthin und Andreas Bittner.

Rang 16: Scalable Capital

Letzte bekannte Bewertung: 1,4 Milliarden Euro

Gründungsjahr: 2014

Seit 2021 gehört auch Scalable Capital mit einer Bewertung von 1,4 Milliarden Euro zum Club der deutschen Einhörner. Erik Podzuweit, Florian Prucker, Adam French und Stefan Mittnik gründeten das Start-up 2014 in München. Über den Neobroker von Scalable Capital können Anlegerinnen und Anleger mit Aktien, ETFs und Cryptowährungen handeln, in Sparpläne anlegen oder ihr Vermögen verwalten lassen. Das Unternehmen verwaltet inzwischen ein Anlagevermögen von mehr als zehn Milliarden Euro und ist in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und Österreich aktiv.

Rang 17: Choco

Letzte bekannte Bewertung: 1,12 Milliarden Euro

Gründungsjahr: 2018

Choco ist ein Newcomer auf der Liste der deutschen Unicorns: 1,12 Milliarden Euro ist das Berliner Start-up seit diesem Jahr wert. Choco hat eine App für die Gastronomie entwickelt, die Restaurants und Lieferanten verbindet und das Bestellmanagement, die Lieferketten und die Kommunikation digitalisiert. Daniel Khachab, Julian Hammer und Grégoire d'Ambrosell haben das Unternehmen 2018 gegründet. Vor Kurzem ist Choco in Großbritannien an den Start gegangen.

Rang 18: Getyourguide

Letzte bekannte Bewertung: 1,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2009

Im Jahr 2009 hat Getyourguide von den Gründern Tao Tao, Martin Sieber, Johannes Reck und Tobias Rein den klassischen Reiseführer digitalisiert: Die Nutzerinnen und Nutzer können auf der Plattform beliebte Sehenswürdigkeiten, Museen, Führungen und Tagesausflüge suchen und buchen. Zum Angebot gehören 150 verschiedene Reiseziele. Das Unternehmen startete zunächst in Zürich, inzwischen ist das Hauptquartier in Berlin.

Rang 19: Sennder

Letzte bekannte Bewertung: 1,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

Das zweite Logistik-Start-up, das es zum Unicorn gebracht hat, ist Sennder. Der bekannte Logistiker Fiege ist ein strategischer Partner des Start-ups, auch der LKW-Hersteller Scania ist über seinen Venture Capital-Arm Scania Growth Capital investiert. Sennder bietet eine Plattform an, auf der sich Versender mit Speditionen verbinden können. Dabei greift das Unternehmen auf ein Netzwerk von über 40.000 LKWs zurück. Dafür hat Sennder Partnerschaften geschlossen sowie Uber Freight und Cars&Cargo übernommen. Die Bewertung liegt derzeit bei 1,1 Milliarden US-Dollar. Gegründet haben Sennder David Nothacker, Julius Köhler und Nicolaus Schefenacker.

Rang 20: Enpal

Letzte bekannte Bewertung: 1,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2017

Enpal von den Gründern Mario Kohle, Viktor Wingert und Jochen Ziervogel ging 2017 an den Start. Vier Jahre später stieg das Start-up zum Unicorn auf und ist aktuell mit 1,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Über Enpal können Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer eine Photovoltaik-Anlage im Abo mieten. Die Handwerkspartner des Start-ups installieren die Solarmodule dann auf den Dächern. Auch einen Stromspeicher, eine Wallbox zum Laden von Elektroautos und einen Ökostromtarif können die Kundinnen und Kunden dazubuchen. Seit diesem Jahr ist Enpal profitabel. 

Rang 21: Staffbase

Letzte bekannte Bewertung: 1,1 Milliarden US-Dollar

Gründungsjahr: 2014

Staffbase kam 2022 als Unicorn neu hinzu: 106 Millionen Euro erhielt die Plattform für Mitarbeiterkommunikation im März von General Atlantic und Insight Partners und erreichte die 1-Milliarde-Dollar-Marke. Frank Wolf, Lutz Gerlach und Martin Böhringer gründeten Staffbase im Jahr 2014 im sächsischen Chemnitz. Seit 2021 hat das Start-up das finnische Unternehmen Valo, das Berliner Start-up Teambay, den kanadischen Konkurrenten Banantag und das Softwareunternehmen Dirico übernommen.

Rang 22: Omio

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2013

Mit Omio hat das händische Vergleichen von Flügen, Bus- und Zugfahrten ein Ende: Die Plattform von Gründer Naren Shaam bündelt alle Reiseoptionen an einem Ort, sodass die Nutzerinnen und Nutzer Fahrtzeiten vergleichen und buchen können. Im Jahr 2013 ging die Plattform unter dem Namen Go Euro an den Start, 2019 folgte der Namenswechsel. Seit August kooperiert Omio mit Uber.

Rang 23: Berlin Brands Group

Letzte bekannte Bewertung: Eine Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2005

Eines der ältesten Start-ups im Unicorn-Club ist die Berlin Brands Group: Seit 2005 hilft das Unternehmen von Peter Chaljawski neuen Marken dabei, Produkte zu entwickeln, zu produzieren und zu vertreiben und kauft bestehende Händler auf. Im September 2021 stieg Bain Capital mit 700 Millionen US-Dollar bei der Berlin Brands Group ein, wodurch das Start-up die Eine-Milliarden-Grenze knackte.

Rang 24: Razor Group

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2020

Tushar Ahluwalia, Shrestha Chowdhury und Oliver Dlugosch gründeten die Razor Group im Jahr 2020. Daraufhin legte das Start-up einen Sprint zum Unicorn hin und knackte innerhalb von einem Jahr die Eine-Milliarden-Grenze. Die Razor Group kauft Amazon-Shops auf und betreibt sie profitabler weiter und verfolgt damit ein ähnliches Konzept wie ihr Konkurrent, die Berlin Brands Group.

Rang 25: Chrono24

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2003

Chrono24 ist ein weltweiter Marktplatz für Luxusuhren. Nach Angaben des Unternehmens verkaufen 35.000 Händlerinnen und Händler ihre Uhren über die Plattform des Start-ups. Im Jahr 2003 gründeten Tim Stracke, Michael Krkoska und Dirk Schwartz das Unternehmen, seit vergangenem Jahr gilt es als Unicorn. Für das kommende Jahr plant Chrono24 offenbar einen Börsengang.

Rang 26: Agile Robots

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2018

Ebenfalls im September 2021 erreichte Agile Robots den Unicorn-Status. Das Start-up ist eine Ausgründung von Chen Zhaopeng und Peter Meuse aus dem Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum. Agile Robots entwickelt Roboterarme, die verschiedene Tätigkeiten übernehmen können. Unter anderem kommen sie beim Smartphone-Hersteller Foxconn zum Einsatz. 

Rang 27: Sellerx

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2020

Sellerx hat sich darauf spezialisiert, Amazon-Firmen zu kaufen und aufzubauen. Das Unternehmen von Malte Horeyseck und Philipp Triebel konkurriert also mit der Berliner Brands Group und der Razor Group. Das 2021 gegründete Start-up ist mit einer Milliarde US-Dollar bewertet, zu den Investoren gehören Blackrock, Sofina und Victory Park Capital.

Rang 28: Infarm

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2013

Im Jahr 2013 gründeten Osnat Michaeli und Erez und Guy Galonska Infarm in Berlin. In sogenannten „Growing Centers“ baut das Start-up seitdem Salate, Kräuter und Pilze für den Verkauf in Supermärkten wie Aldi Süd, Edeka, Kaufland und Metro an. Zuletzt ging es dem Unicorn nicht gut: Im ersten Quartal 2022 brachen die Umsätze um 3,6 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal 2021 ein. Vor Kurzem entließ Infarm die Hälfte seiner Belegschaft.

Rang 29: Clark

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

Durch die Übernahme der Finanzen Group stieg Clark zum Unicorn auf. Das 2015 von Christopher Oster, Steffen Glomb, Marco Adelt und Chris Lodde in Frankfurt gegründete Insurtech bietet einen Versicherungsmanager an, mit dem die Nutzerinnen und Nutzer bestehende Versicherungen verwalten und mit anderen Versicherungspolicen vergleichen können. Im März dieses Jahres gründete Clark eine Holdingstruktur, was ein Hinweis auf einen Börsengang in der Zukunft sein könnte.

Rang 30: Grover

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2015

Im April dieses Jahres schloss Grover eine Series-C-Finanzierungsrunde in Höhe von 330 Millionen US-Dollar ein. Damit erreichte das 2015 gegründete Start-up seine Milliardenbewertung. Über die Plattform von Grover können Kundinnen und Kunden Spielekonsolen, Smartphones und Laptops mieten. Nach der Nutzung schicken sie die Produkte wieder zurück an das Unternehmen. Ziel des Start-ups von Michael Cassau ist es, Elektromüll zu reduzieren. 

Rang 31: Taxfix

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2016

Seit 2016 helfen Mathis Büchi und Lino Teuteberg mit ihrem Start-up Menschen bei ihrer Steuererklärung. Investiert sind Teacher’s Venture Growth, Index Ventures, Valar Ventures, Creandum und Redalpine. Die letzte Finanzierungsrunde im April 2022 machte das Start-up zum Unicorn.

Rang 32: DeepL

Letzte bekannte Bewertung: 1 Milliarde US-Dollar

Gründungsjahr: 2009

DeepL ist die neuste Erweiterung des Einhornclubs – zumindest nach Informationen des Kölner Stadtanzeigers. Der Gründer Jaroslaw Kutylowski hat die Information nicht öffentlich bestätigt, ist aber allgemein nicht sehr medienpräsent. Der von DeepL entwickelte Übersetzer gilt als einer der besten am Markt. In Tests schneidet der Übersetzer deutlich besser ab als Konkurrent Google. Das Start-up baute im Jahr 2009 auf seinem Vorgänger Linguee auf.

Hinweis: Wir haben ein Einhorn vergessen? Ihr fühlt euch übergangen? Schreibt uns an redaktion@startbase.com und wir ergänzen euch gern.


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