Hier bekommen junge Start-ups Geld

Wer seine Start-up-Idee verwirklichen möchte, braucht oft schon früh Fremdkapital. Ganz zu Beginn können Gründer auf Business Angels, Inkubatoren oder staatliche Fördergelder setzen. Eine kurze Übersicht. 

Dass es Start-ups gelingt, sich von Anfang an nur aus eigenen Mitteln zu finanzieren, ist eher selten der Fall. Oft brauchen Gründer früh Geld und das schon vor der offiziellen Gründung. Dabei haben sie eine ganze Menge an Möglichkeiten. 

In der Seed-Phase den Grundstein legen

Mit der Seed-Phase lässt sich die Zeit vor der eigentlichen Gründung des Unternehmens beschreiben. In der arbeiten Gründer etwa an ihrem ersten Prototypen oder konkretisieren ihre Geschäftsidee. Während dieser Phase sollten Gründer unter anderem einen Businessplan aufstellen. In dem halten sie ihr Konzept fest und verschaffen sich selbst – sowie möglichen Investoren – eine Übersicht über ihre Finanzplanung. Möchten sie sich später etwa über einen Bankkredit finanzieren, ist ein ausführlicher Businessplan sowieso unerlässlich. 

In dieser sehr frühen Phase ist es für Gründer noch schwierig, Geldgeber zu überzeugen. Viele setzen deshalb häufig auf eigene Einlagen oder Kapital aus dem Bekanntenkreis. Wer das macht, sollte unbedingt genau dokumentieren, wer wann wie viel Geld in das Unternehmen gesteckt hat. Damit sollte dann klar geregelt sein, wer welche Zinsansprüche hat oder wie groß seine Unternehmensanteile sind. 

ERP-Kredite über die KfW anfragen

Wer zu diesem frühen Zeitpunkt bereits einen Kredit aufnehmen möchte, der sollte sich anschauen, welche Kredite die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert. Die staatliche Förderbank hat für Gründer drei verschiedene Finanzierungen im Angebot.

Um einen KfW-Kredit schlussendlich zu erhalten, müssen sich Gründer an einen Finanzierungspartner wenden. Das kann zum Beispiel eine Geschäftsbank oder ein Finanzvermittler sein. Der stellt im Anschluss den Antrag bei der KfW. Der Förderbank überprüft daraufhin, ob der Gründer die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt und gewährt bestenfalls den Kredit.

Zu den drei Finanzierungsmöglichkeiten gehört der „ERP-Gründerkredit – StartGeld“. Bei ihm gibt es bis zu 125.000 Euro, um laufende Kosten und Investitionen zu finanzieren. Zudem übernimmt die KfW bis zu 80 Prozent des Kreditrisikos. Gedacht ist dieser Kredit für Existenzgründer sowie junge und kleine Unternehmen.

Das „ERP-Kapital“ mit bis zu 500.000 Euro soll zur Stärkung des Eigenkapitals eines Start-ups dienen. Bis zu drei Jahre nach der Gründung können Unternehmen dieses Geld beantragen. Innerhalb der ersten sieben Jahre haben sie noch keine Tilgungsraten, sondern nur Zinszahlungen zu leisten. Darüber hinaus übernimmt die KfW das Kreditrisiko komplett. Eine Voraussetzung dafür lautet, dass das Unternehmen noch unter 250 Mitarbeiter hat und einen Umsatz von weniger als 50 Millionen Euro macht.

Als Drittes im Angebot hat die KfW den „ERP-Gründerkredit – Universell“. Der zeichnet sich durch einen reduzierten Zinssatz von 1,00 bis 2,12 Prozent aus. Mithilfe dieses Kredit sollen Gründer neue Anschaffungen tätigen können, etwa für Maschinen, Firmenfahrzeuge oder Software. Auf Grund der Coronakrise hat die KfW diesen Kredit zur Zeit angepasst. Für von Corona betroffene Start-ups übernimmt die KfW 80 bis 90 Prozent des Bankenrisikos. Außerdem verzichtet sie bei Krediten bis drei Millionen Euro auf eine Risikoprüfung, um das Verfahren zu beschleunigen. Voraussetzung dafür ist, dass das Start-up erst seit drei bis fünf Jahren am Markt aktiv ist, schon zwei Jahresabschlüsse vorweisen kann und nur durch Corona in Schwierigkeiten geraten ist.

Der High-Tech Gründerfonds und Inkubatoren

Wer ein Technologie-Start-up gründet, der kann sich an den High-Tech Gründerfonds (HTGF) wenden. Der unterstützt junge Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial, wobei die Entscheidung, ob der HTGF in ein Start-up investiert nach marktwirtschaftlichen Kriterien gefällt wird. Eigenen Angaben zufolge hat der HTGF bereits in annähernd 600 Start-ups investiert und durfte auch schon einige Erfolge verbuchen. Das Fitness-Start-up eGym gehört zum Portfolio, ebenso wie Next Kraftwerke, der Betreiber eines virtuellen Kraftwerkes. 

Junge Unternehmen können aber auch versuchen, in einen Inkubator zu gehen. Inkubatoren bieten den Vorteil, dass sie neben finanziellen Mitteln auch Infrastruktur wie Büros zur Verfügung stellen. Ziel dieser Einrichtungen ist es, Start-ups auf dem gesamten Weg der Gründung zu unterstützen. Daher sind häufig auch Experten vor Ort, beispielsweise Anwälte oder Wirtschaftsberater. Für Gründer kann dort auch das Netzwerken mit Gleichgesinnten entscheidend sein. Welcher Inkubator für wen richtig ist, hängt ganz vom Einzelfall ab. 

Business Angels können Investoren werden

Eine weitere Möglichkeit, um an Geld zu kommen, sind Business Angels. Das sind häufig erfolgreiche Unternehmer, die bereit sind, ein Start-up zu beraten, Kontakte zu vermitteln – und auch schon erstes Wagniskapital in das Projekt zu stecken. Über sie lassen sich auch gerne einmal bis zu 100.000 Euro einsammeln. Dafür wollen sie aber am Unternehmenserfolg teilhaben. Im Gegenzug für Ihr Investment erhält ein Businessangel deshalb Anteile am Unternehmen. Gewinn macht er, wenn er seine Anteile später zu einem höheren Preis wieder verkauft.

Gründer sollten mit ihrem Business Angel drei Punkte genau festlegen: wie viele Anteile er bekommt, wie lange seine Investition andauert und wie viel er Geld er investieren wird. Wer auf der Suche nach einem Business Angel ist, der kann sich zum Beispiel an den Verband „Business Angels Netzwerk Deutschland“ wenden. Der listet auch all seine Mitglieder öffentlich einsehbar auf.


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