Copeia will umstrittener Cannabis-Begleiterhebung etwas entgegensetzen

Felix Leitmeyer Felix Leitmeyer | 21.03.2022

Die Erhebung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) soll unter anderem die Frage beantworten, nach welchen Indikatoren Cannabis erstattungsfähig ist. Copeia führt zum Vergleich eine eigene Erhebung durch.

Am 31. März soll die Begleiterhebung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur Anwendung von medizinischem Cannabis in Deutschland enden. Die Studie soll unter anderem zu großen Teilen darüber entscheiden, nach welchen Indikationen Cannabis erstattungsfähig bleibt. Nun gibt es noch eine Cannabis-Studie, die für Aufsehen sorgt: Das Berliner Start-up Copeia führt eine eigene Begleiterhebung unter Cannabis-Patienten durch, wie die Internetseite Apotheke Adhoc berichtet.

Was sind die Beweggründe von Copeia? Die Begleiterhebung des BfArM ist umstritten. Das Studiendesign konnte viele Experten nicht überzeugen. Außerdem soll die Studie wenig aussagekräftig sein. Sie soll beispielsweise die Hälfte der Cannabis-Patienten nicht berücksichtigen, weil sie Selbstzahler oder privatversichert sind. Außerdem sollen auch unter den gesetzlich Versicherten nicht alle erfasst werden: Die Daten sollen vorrangig von Patienten stammen, die den teil-synthetischen Cannabisderivat Dronabinol einnehmen. Für den Therapieverlauf mit Cannabisblüten und -extrakten fehlen deshalb wohl wichtige Informationen.

Copeia will nun Daten erheben, die brauchbarer sein sollen. 50 Apotheken unterstützen die Firma bei dem Vorhaben. Außerdem ist ein riesiges Netzwerk im Boot, das unter anderem aus Verbänden, Unternehmen, ärztlichem Personal, Herstellern, Großhändlern und Apotheken besteht. Die bundesweite Befragung zum Therapieverlauf startete am 17. Januar und endet am 30. April. Die Daten sollen wissenschaftlich validiert und veröffentlicht werden. Der Facharzt für Anästhesiologe Dr. André Ihlenfeld, der auch Copeias Medical Director ist, leitet die Studie. Sie soll die BfArM-Studie zwar nicht ersetzen können, dafür jedoch andere wichtige Daten bieten.

An Copeia haben sich unter anderem der Geschäftsführer der Firma Garvin Hirt sowie der Inhaber der Kölner Apotheke Lux99 Tobias Loder beteiligt. Das Produkt der Firma ist ein eigens entwickeltes Portal. Dieses soll Apotheker, Ärzte und Patienten bei der Therapie unterstützen. Es soll eine Fülle von für die Therapie wichtigen Informationen unter einem Dach bündeln.


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