Gorilla sammelt 23 Mio. Euro ein

Marc Nemitz Marc Nemitz | 12.06.2024

Gorilla sichert sich 23 Millionen Euro in Serie-B-Finanzierungsrunde. Das belgische Technologieunternehmen unterstützt Energieversorger weltweit bei der Bewältigung der Energiewende durch KI-gestützte Betriebseffizienz und Echtzeitdaten.

Antwerpen, den 12.06.2024 - Gorilla, ein Technologieunternehmen, das Energieversorgern die Erfassung und Verarbeitung großer Mengen kritischer Daten ermöglicht, gibt den Abschluss seiner 23 Millionen Euro schweren Finanzierungsrunde der Serie B bekannt.

In den letzten Jahren war der Energiesektor mit einem exponentiellen Anstieg des Datenverarbeitungsbedarfs konfrontiert. Dies ist auf die Verbreitung intelligenter Zähler, Marktregulierungen und zunehmend komplexer Energie-Wertschöpfungsketten sowie die inhärente Volatilität erneuerbarer Energiequellen zurückzuführen, die wetterabhängig sind und sich weit über die Mauern traditioneller Kraftwerke hinaus ausbreiten.

Veraltete IT-Lösungen und ein lückenhaftes Verständnis der Daten haben zu schmerzhaften Energie-Preissteigerungen beigetragen, die nichts mit den Brennstoffkosten zu tun haben. Das hat viele Energieversorger dazu veranlasst, ihre Produkte und Dienstleistungen falsch zu bepreisen, was ihre Margen weiter schmälerte.

Maximierung der Effizienz und Betriebssicherheit

Die Lösungen von Gorilla sollen Versorgungsunternehmen dabei helfen, die Effizienz zu maximieren und Energieportfolios besser zu verstehen, die zunehmend von verteilten Energieressourcen wie Solarmodulen, Windturbinen und Batteriespeichern beeinflusst werden, sowie die Betriebsstabilität sicherzustellen und maßgeschneiderte Preisstrategien auf der Grundlage individueller Nutzungsmuster bereitzustellen.

Die cloudbasierte Datenverarbeitungsplattform von Gorilla kann enorme Mengen an Energiedaten verarbeiten. Sie ermöglicht es Energieunternehmen, im Vergleich zur aktuellen Generation von Vor-Ort-Lösungen und der übermäßigen Abhängigkeit von Tabellen-Kalkulationen erhebliche Verbesserungen bei Effizienz und Leistung zu erzielen.

Durch die Bereitstellung von Datenanwendungen für Preisgestaltung, Prognosen und Portfolioanalysen ermöglicht Gorilla Energieunternehmen, ihre Transformation hin zu klimaneutralen Energien zu beschleunigen, auf Marktvolatilität zu reagieren und sich an regulatorische Änderungen anzupassen. Gleichzeitig können sie die Preise für Privathaushalte schneller berechnen und neue B2B-Produkte auf den Markt bringen.

Zu den Kunden des Unternehmens zählen bekannte Energieversorger in Großbritannien, Deutschland, den USA und Australien wie Centrica Business Solutions (früher British Gas), ScottishPower, Shell Energy, Gas South, Southstar, Synergy, Luminus (Teil von EDF) und ENGIE. Durch Gorilla konnte Centrica die Erstellung komplexer Angebote für seine Geschäftskunden von drei Tagen auf unter drei Minuten verkürzen. Und Ineffizienzen wie diese sind eine branchenweite Herausforderung.

Innovation und Expansion

Niemand weiß, wie der Energiesektor in zehn Jahren aussehen wird. Aber auf dem Weg dorthin ist Innovation der Schlüssel. Diese Investition in Gorilla wird Energieversorgern auf der ganzen Welt helfen, ihr kommerzielles Angebot flexibler zu gestalten und gleichzeitig die Netto-Null-Ziele zu erreichen oder in diese Richtung gedrängt zu werden“, erklärte Ruben Van den Bossche, Mitbegründer und CEO von Gorilla.

Unter der Leitung der globalen Risikokapitalgesellschaft Headline und mit Unterstützung der bestehenden Investoren Beringea und der flämischen Investmentgesellschaft PMV wird Gorilla diese Finanzierung nutzen, um seine Expansion auf den US-amerikanischen und deutschen Markt voranzutreiben.

Investorenstimmen

Der Übergang zu erneuerbaren Energiequellen mit intermittierender und wetterabhängiger Erzeugung führt zu einer höheren Netzvolatilität. Der Zeitpunkt des Energieverbrauchs ist entscheidend. Gorilla hilft Energieversorgern, diese zunehmende Komplexität zu bewältigen. Sie liefern das fehlende Teil, das für eine bessere Synchronisierung von Angebot und Nachfrage erforderlich ist. Da Europa bei der Erzeugung erneuerbarer Energien führend ist, glaubt Headline, dass aus dieser Region weltweit führende Softwarelösungen für den Energiemarkt hervorgehen werden, und Gorilla ist ein Paradebeispiel dafür“, sagt Jonathan Becker, General Partner bei Headline.

Roald Borré, Group Manager Equity Investments bei PMV, erklärte: „PMV war einer der ersten Investoren, weil es vom Mehrwert der Gorilla-Technologie und der wachsenden Bedeutung der Datenanalyse im Versorgungssektor überzeugt war. Wir glauben fest an das internationale Potenzial von Gorilla und begrüßen daher diese Finanzierungsrunde der Serie B, die es Gorilla ermöglichen sollte, die Einführung seiner Technologie zu beschleunigen und ein internationaler Marktführer zu werden.

Mit bestehenden Niederlassungen in Austin, Antwerpen, London und Melbourne wird Gorilla durch seine weitere Expansion in den USA und Europa dazu beitragen, seinen Einfluss auf die Energiebranche weltweit zu erhöhen.


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