Insolvenzmeldung

Scantinel Photonics meldet Insolvenz an und sucht Investor

Das Ulmer Startup Scantinel Photonics hat einen Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, während ein Investor gesucht wird.
News von Marc Nemitz Marc Nemitz · Ulm, 11. August 2025

Die Scantinel Photonics GmbH aus Ulm hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Ulm ordnete am 6. August 2025 die vorläufige Insolvenzverwaltung an. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Sanierungsexperte Georg Jakob Stemshorn von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH bestellt.

Geschäftsbetrieb läuft weiter

Das Startup entwickelt Chips für das autonome Fahren (wir berichteten zuletzt hier über das Scantinel Photonics). Rund 50 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, welche über die Lage informiert wurden. Die Gehälter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Die Vorfinanzierung dieser Leistung wird aktuell vorbereitet. Trotz der Insolvenz läuft der Betrieb des Unternehmens weiter.

Die Technologie ist sehr innovativ. Wir werden einen Investorenprozess durchführen und suchen einen Investor, der das Marktpotenzial des Start-ups ausschöpfen kann.

Georg Jakob Stemshorn, PLUTA Rechtsanwalts GmbH

Stemshorn erklärte, die Technologie des Unternehmens sei sehr innovativ. Ziel sei es, einen Investor zu finden, der das Marktpotenzial ausschöpfen kann. Auch Wirtschaftsjurist Maximilian König gehört zum Verwaltungsteam.

Geplanter Investorenprozess

Für die Suche nach einem Käufer oder Partner wurden die M&A-Experten von Dr. Wieselhuber & Partner beauftragt. Sie sollen einen strukturierten Investorenprozess durchführen. Damit soll die Zukunft des Unternehmens gesichert werden.

CTO Andy Zott betonte, dass die Technologie großes Potenzial habe. Er sei zuversichtlich, dass es für das Startup eine Perspektive gebe. Das Team werde die Insolvenzverwaltung unterstützen.

Hintergrund der Insolvenz

Grund für den Insolvenzantrag sind Liquiditätsprobleme. Eine geplante Finanzierungsrunde kam nicht zustande. Ursache dafür ist die Krise in der europäischen Automobilindustrie. Hinzu kommen Verzögerungen bei der Einführung autonomer Mobilität. Deshalb musste Scantinel die Entwicklung seiner Sensortechnologie zunächst einstellen. Trotzdem gilt die Technologie als strategisch wichtig für Europa. Das Unternehmen sucht daher nach Wegen, die Entwicklung auf neuer Grundlage fortzusetzen. Bei der Antragstellung erhielt Scantinel rechtliche Beratung von der Kanzlei Sonntag & Partner.

Schlüsseltechnologie Automotive

Scantinel Photonics wurde 2019 gegründet und hat seinen Sitz in Ulm. Das Unternehmen gilt als führender Anbieter von FMCW-LiDAR-Technologie für autonome Fahrzeuge und Robotik. LiDAR steht für Light Detection and Ranging und ist eine Schlüsseltechnik für selbstfahrende Autos.

Die von Scantinel genutzte FMCW-Technologie unterscheidet sich von der gängigen Time-of-Flight-Methode. Sie ermöglicht die Erkennung von Objekten auf größere Distanz und mit höherer Zuverlässigkeit. Dies gilt besonders bei schlechten Wetterbedingungen. Experten sehen FMCW-LiDAR deshalb als Schlüsseltechnologie für die Mobilität der Zukunft.


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