Wo europäische Start-ups besser sind als amerikanische

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 13.01.2021

Eine Analyse zeigt, dass Investoren besonders wegen des höheren Gewinns zunehmend auf den europäischen Start-up-Markt setzen.

Die USA haben das Silicon Valley, regelmäßige Börsengänge von Einhörnern und jede Menge Risikokapital. Da bleibt der europäische Start-up-Markt zurück, so scheint es. Eine Analyse des Risikokapitalinvestors Earlybird für das Handelsblatt zeigt jedoch, wieso Europa für Investoren immer attraktiver wird.

Im Schnitt kann bei Exits ab einer Milliarde Dollar für Investoren dort mehr rausspringen als auf dem amerikanischen und dem asiatischen Markt. Für Europa ist im Schnitt eine Steigerung der Rendite um 11,9 Prozent zu erwarten, in den USA nur 9,9 und in Asien 9,1 Prozent.

Vor allem deutsche Start-ups überzeugen mit ihrer Überlebensrate, so Andre Retterath, Experte für Datenanalyse im Bereich Risikokapital gegenüber dem Handelsblatt. Früher kamen nach der Anschubfinanzierung nur schwer Summen für die Start-ups in Europa zusammen, doch ihre Langlebigkeit überzeugt die Investoren. Das zeigt sich auch im Portfolio von 30 renommierten Risikokapitalgebern aus den USA: Seit 2010 erhöhte sich der Anteil des europäischen Marktes von vier auf neun Prozent.

Klar ist, dass die USA mehr Einhörner hervorbringen. Dort müssen Start-ups jedoch nur 175 Millionen US-Dollar bis zur Milliardenbewertung einsammeln. In Europa werden dafür 208 Millionen und in Deutschland sogar 250 Millionen Dollar benötigt. Dafür ist die Kapitaleffizienz, also das investierte Geld im Vergleich zum Exit, in Europa höher. Reffath erklärt dem Handelsblatt dazu: „Für jeden investierten Euro erhielten Investoren der erfolgreich verkauften oder an die Börse gebrachten Start-ups in Europa im Mittel etwa sieben bis zwölf Euro, während sie in den USA nur vier bis zehn Euro und in Asien nur drei bis neun Euro bekamen.“ Eine Schieflage entsteht auch durch die Finanzierungsmöglichkeiten: In den USA dürfen Pensionsfonds investieren, in Deutschland sind dafür hohe Hürden zu nehmen. Außerdem tendieren Investoren bei amerikanischen Start-ups zu einer höheren Bewertung als bei europäischen Start-ups mit gleichen Kennzahlen, so Reffath.


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