Die Instant Smoothies von Daily Five im Test

Das Start-up sagt, dass sein Smoothie drei der empfohlenen fünf Obst- und Gemüseportionen schnell ersetzen kann. Dafür hat es ein Pulver aus gefriergetrockneten Früchten entwickelt. Startbase hat das Starter-Set getestet.

Fünfmal Obst und Gemüse am Tag:  Fast jeder kennt diese Empfehlung und fast niemand hält sich diszipliniert dran. Gerade, wenn es im Alltag stressig wird, ist die Motivation, sich nun eine Mandarine zu schälen oder einen Salat zuzubereiten, gering. Was bleibt, ist ein schlechtes Gewissen – und langfristig schlechte Abwehrkräfte. Viele versuchen deshalb, ihren Vitaminbedarf mit Smoothies zu füllen.  Doch die enthalten oft sehr viel Zucker und haben eher Nachtischcharakter. 

Genau hier will Daily Five eine Marktlücke entdeckt haben. Das Start-up verkauft sogenannte Instant Smoothies.  Das sind Obst- und Gemüsepulver, aus denen der Kunde mit Wasser oder Milch sich selbst leicht einen Smoothie mixen kann. Das Pulver besteht aus gefriergetrocknetem Obst und Gemüse.  Der Vorteil: Anders als etwa bei Apfelsaft, mit dem Smoothies aus dem Supermarkt gerne gestreckt werden, sind in gefriergetrocknetem Obst oder Gemüse die gesunden Inhaltsstoffe konzentrierter enthalten. 

Die Idee kam den beiden Chemnitzer Gründern Christian Lein (22) und Lennie Schlund (24) während ihres dualen BWL-Studiums. „Ein duales Studium ist ziemlich stressig und gerade während der Bürotage war es für uns wirklich nicht möglich, genug Obst und Gemüse zu essen“, erzählt Christian Lein. Manchmal sei er dazu nach Feierabend auch schlichtweg zu bequem gewesen. Doch genau aus dieser Bequemlichkeit entstand die Geschäftsidee der beiden Studierenden. . 

Das ist die Geschichte von Daily Five 

Doch bis sie im August vergangenen Jahres endlich den Schritt zur Gründung wagten, war es ein langer Weg, wie Lein sagt. Zwar gibt es Fruchtpulver schon länger, es wird in der Regel aber eher zum Verfeinern, etwa von Müslis, genutzt. „Aus dem Pulver einen kompletten Smoothie zu machen – das war schwieriger, als wir dachten“, so Lein. Die ersten Versuche seien „eher weniger herausragend“ gewesen. 50 verschiedene Pulver hätten sie bestellt und damit experimentiert. Irgendwann hätten sie einen Hersteller gefunden, der die Idee gut gefunden hätte – so hätten sie ihre Entwicklungsphase ins Labor verlegen können. 

Am Ende haben sich die Gründer von Daily Five für drei Sorten entschieden: Ein Beeren-Smoothie, einen Smoothie mit exotischen Früchten und einen Smoothie mit hohem Gemüseanteil. Drei der fünf wünschenswerten täglichen Obst- und Gemüseportionen seien damit abgedeckt, sagt Lein. „Die Zutaten sind dabei allesamt Obst- und Gemüsesorten, die jeder kennt – nicht irgendein sogenanntes Superfood, das sehen wir skeptisch.“ Die Smoothies seien schließlich kein Lifestyle-Produkt, sondern eine Lösung für alle, die es nicht schaffen, genug Vitamine zu sich zu nehmen. Doch sind die Instant Smoothies wirklich die gesunde Lösung für alle Obst-Muffel? Wir haben den Test gemacht. 

Das ist das Starter-Set, das wir getestet haben. (Foto: Daily Five)

Die Daily-Five-Smoothies im Test

Wir haben uns die Smoothies genauer angeschaut und für euch in die Kategorien Verpackung, Smoothie-Shaker, Geschmack, Inhaltsstoffe und Preis unterteilt. Hier kommen die Ergebnisse. 

Die Verpackung von Daily Five im Test: 

Zwischen Bestellung des Smoothie-Starter-Sets und der Lieferung vergingen neun ganze  Tage. Als der Postbote das Packet schließlich vor die Haustür brachte, sah es ein wenig mitgenommen aus. Daily Five sieht sich dafür nicht in der Verantwortung – die Bestellungen würden sie immer binnen 48 Stunden vollständig bearbeiten, betont Gründer Lein.

Zum Paket gehören sowohl ein Shaker als auch sieben Smoothie-Portionen. Sowohl der Shaker als auch die Smoothie-Portionsbeutel waren noch einmal in Pappe verpackt – sicher zum Schutz, aber womöglich ließe sich hier Papier einsparen. Einige Bestandteile des Smoothie-Shakers sind einzeln in Plastik verpackt worden. Als kleines Extra hat Daily Five ein Plakat in DIN-A3-Größe beigelegt, das in einer Art Tortendiagramm die jeweiligen saisonalen Obst- und Gemüsesorten für alle Jahreszeiten abbildet. Das Plakat sieht schön aus und macht sich sicher gut, wenn Kunden es beispielsweise an den Kühlschrank pinnen. . 

Der Smoothie-Shaker von Daily Five im Test: 

Im Starter-Set enthalten ist der sogenannte Smoothie-Shaker. Das ist im Prinzip eine Glasflasche, die an der Öffnung ein herausnehmbares Sieb hat und in die das Start-up einen  sogenannten Shaker-Ball hineingelegt hat. Das ist eine Kugel, die aus einer Edelstahlspirale besteht und dafür sorgen soll, dass der Smoothie luftiger ist und sich das Pulver besser vermischt. Da es aber nervig ist, diesen Shaker-Ball schnell mal per Hand zu spülen, wurden einige der Test-Smoothies auch ohne ihn zubereitet – was auch gut funktioniert. 

Der Shaker ist von einer schwarzen Gummi-Hülle, die an drei Seiten offen ist, umrandet. Es macht zwar den Anschein, diese Hülle sei abnehmbar – etwa bevor der Shaker in die Spülmaschine gelegt wird. Doch Achtung: Die Hülle ist festgeklebt, und einmal entfernt, lässt sie sich allenfalls sehr aufwändig wieder auf der Flasche anbringen. Ansonsten gibt es aber keine Probleme dabei, den Shaker in der Spülmaschine zu reinigen. 

Einzeln kostet der Smoothie-Shaker 18,99 Euro, ein Schnäppchen ist das nicht. Mitgründer Christian Lein sagt, dass der Smoothie auch in einer normalen Wasserflasche zubereitet werden kann. 

Egal ob Smoothie-Shaker oder normale Flasche: Die Zubereitung läuft immer gleich ab. Erst 250 Milliliter Wasser einfüllen, dann das Pulver hinzugeben und dreißig Sekunden lang fest schütteln. Wer dazu den Smoothie-Shaker nutzt, sollte am besten seinen Daumen auf den Deckel drücken und sichergehen, dass sich dieser nicht öffnet. Denn das ist in einem Fall leider passiert – und schnell wurde aus „sich mal schnell einen Smoothie zubereiten“ ein 15-minütiges Küchenputzen. Immerhin: Durch dieses Erlebnis konnte auch getestet werden, ob sich verschütteter Smoothie aus Kleidung herauswaschen lässt. Die Antwort: Ja, das geht. 

Der Geschmack der Daily Five im Test: 

Während die typischen Supermarkt-Smoothies eher als Genussmittel dienen, soll bei Daily Five die Vitaminzufuhr im Vordergrund stehen. „Ganz so süß wie die Smoothies, wie wir sie kennen, sind unsere Produkte nicht“, betont Gründer Christian Lein. Schließlich bestünden die Instant Smoothies nur aus Fruchtpulver und nicht aus den sowieso schon recht süßen Apfel- oder Orangensäften. 

Tatsächlich zeigt sich im Test: Die Smoothies schmecken weniger süß als ihre Konkurrenten aus den Supermarktkühlregalen. Dabei gibt es aber je nach Sorte Unterschiede – und je nachdem, ob die Smoothies mit Wasser, Milch oder pflanzlicher Milch gemischt werden.

Berry: Die erste Sorte im Test ist der Berry-Smoothie. Dieser besteht aus Bananen-, Sauerkirsch-, Himbeer-, Blaubeer-, Erdbeer-, Dattel-, Rote Beete- und Holunderbeerpulver. Berry ist die geschmacklich beste Sorte von Daily Five – und glücklicherweise im Starter-Set auch anders als die anderen Sorten nicht zweimal, sondern dreimal enthalten. Zwar ist der Smoothie weniger dickflüssig als seine Supermarktkonkurrenten, aber besonders die Himbeeren, Blaubeeren und Erdbeeren sorgen für einen intensiven Beerengeschmack. Vermischt mit Kuhmilch erhält der Smoothie sogar eine angenehm dickflüssige Konsistenz und eine leichte Süße. Auch mit Hafermilch vermischt schmeckt die Berry-Sorte gut, allerdings stört hier ein leicht säuerlicher Nachgeschmack. 

Exotic: Der Exotic-Smoothie besteht aus Bananen-, Mango-, Ananas-, Karotten-, Dattel-, Maracuja- und Acerolapulver. Getestet wurde er einmal mit Wasser vermischt und einmal mit Hafermilch. In der Kombination mit Wasser sticht besonders das Karottenpulver geschmacklich heraus, während die Mischung mit Hafermilch dem Smoothie etwas mehr Süße verleiht. In beiden Mischungen stört trotz gutem Geschmack ein wenig die Konsistenz – es gibt einen Bestandteil, der nicht flüssig ist und sich beim versehentlichen Draufbeißen ein wenig so anfühlt, als wäre er gefroren. 

Greens: Diese Sorte besteht aus Bananen-, Mango-, Ananas-, Spinat-, Karotten-, Acerola-, Gerstengras-, Dattel- und Spirulinapulver. Anders als bei den anderen beiden Sorten macht sich hier ein Geschmack bemerkbar, der an andere Fertigprodukte, die aus Pulver bestehen, erinnert. Zudem ist der Geschmack nicht so intensiv und geht, wenn der Smoothie mit Milch zubereitet wird, sogar völlig unter. Außerdem verteilt sich das Pulver, wenn es mit Milch vermischt wird, nicht so gut. 

Alle drei Smoothies wurden noch von einer zweiten Person getestet, die ein riesiger Fan der herkömmlichen Supermarkt-Smoothies ist. Der zweite Tester, der Smoothies rein aus Genuss trinkt, fällte ein recht kritisches Urteil und meinte, er würde sich, wenn er die Wahl hätte, allenfalls den Berry-Smoothie kaufen. Andererseits zeigen sich einige Nutzer auf der Bewertungsplattform Trustpilot regelrecht begeistert von dem Geschmack der Smoothies, einer lobt sogar gerade die fehlende Süße – das zeigt: Ein bisschen sind die vitaminreichen Getränke eben auch Geschmackssache. Was leider bei allen drei Sorten etwas negativ auffällt, ist der Geruch des Pulvers. 

Das sind die Inhaltsstoffe von Daily Five: 

Der Vorteil an gefriergetrockneten Früchten, so erklärt Gründer Christian Lein, sei, dass die Vitamine und Nährstoffe erhalten bleiben. Direkt nach der Ernte wird das Obst und Gemüse schockgefroren, danach wird mithilfe eines speziellen Vakuumbehälters so viel Luft entzogen, dass ein starker Unterdruck entsteht. Das hat zur Folge, dass das in den Früchten enthaltene Wasser bei Temperaturen unter null Grad Celsius als Wasserdampf entweicht. Der Flüssigkeitsgehalt der Früchte ist dann stark reduziert, auf rund fünf Prozent – dadurch werden die Inhaltsstoffe konzentriert. Das bedeutet: Das Obst und Gemüse schrumpft, aber enthält weiterhin viele Vitamine und Mineralien. Die Kehrseite ist, dass gefriergetrocknete Früchte auch viel Zucker enthalten und  weniger lang sättigen als frisches Obst.

Alle drei Sorten enthalten pro 100 Milliliter weniger Zucker als viele herkömmliche Smoothies. Zum Vergleich: Der „Triple-Pink“-Smoothie der Marke True Fruits enthält 10,7 Gramm Zucker pro 100 Milliliter, der zuckerhaltigste der drei Daily-Five-Smoothies („Exoctic“) enthält 6,7 Gramm. Auch haben die Daily-Five-Smoothies etwas weniger Kalorien als der Vergleichs-Smoothie von True Fruits – so hat der Exotic-Smoothie 41,2 Kalorien pro 100 Mililiter , der Triple-Pink-Smoothie 53 Kalorien. Die Kalorien- und Zuckerangaben gelten nur für die Mischung mit Wasser, ansonsten muss man die Milch draufrechnen. 

Doch was hat es mit dem Versprechen auf sich, dass sich mit den Daily-Five-Smoothies drei der fünf Obstsorten ersetzen lassen? Die Referenzmenge für die tägliche Vitamin-C-Zufuhr am Tag liegt laut der Lebensmittel-Informationsverordnung – einer EU-Vorschrift zur Kennzeichnung von Lebensmitteln – bei 80 Milligramm. Der Berry-Smoothie enthält pro Portion 120 Milligramm, der Exotic-Smoothie 290 Milligramm und der Green-Smoothie 420 Milligramm Vitamin C – zumindest der Vitamin-C-Bedarf wäre damit also schon mehr als gedeckt. Sein Werbeversprechen erfüllt Daily Five also. Aber Vorsicht: Der Bedarf an anderen Vitaminen kann mithilfe der Smoothies nicht vollständig erfüllt werden – mindestens zwei Portionen festes Obst und Gemüse müssen Nutzer  also trotzdem noch in den Alltag einplanen . 

Wie viel Vitamin-Bedarf durch den Vergleichssmoothie von True Fruit gedeckt wird, bleibt übrigens offen – denn die Vitaminmenge wird dort nicht so transparent gemacht wie bei den Daily-Five-Smoothies. 

Lohnen sich die Smoothies preislich?  

Ganz billig ist die flüssige Vitamin-Zufuhr nicht. Das Starter-Set mit sieben Smoothies und Shaker kostet 34,99 Euro. Da sich die Smoothies – zumindest im Test – auch recht gut ohne Shaker mischen lassen, braucht es den nicht unbedingt. Für 24,99 Euro gibt es auch eine Siebenerpackung ohne Shaker im Onlineshop. 

Zum Vergleich nochmal der pinke True-Fruits-Smoothie: Hier kosten sieben Flaschen mit je 250 Millilitern insgesamt 17,43 Euro. Zwei Flaschen mit je 750 Millimetern und eine Flasche mit 250 Millilitern kosten insgesamt sogar nur 10,47 Euro. Mit weniger als der Hälfte des Geldes lässt sich also dieselbe Portion Smoothies – nämlich insgesamt 1750 Milliliter – kaufen. 

Gründer Christian Lein ist sich des hohen Preises bewusst. „Gefriertrocknung ist mit Abstand die teuerste Variante, um Obst und Gemüse haltbar zu machen, aber zugleich ist damit der Nährstoffgehalt am höchsten“ erklärt er. Zudem würden sie die Portionsbeutel derzeit noch in einer geringen Charge ordern – das sei recht teuer, weil das Fruchtpulver normalerweise in großen Mengen produziert werde. „Je mehr wir verkaufen, umso größere Mengen können wir bestellen – und das kann sich auch in einem niedrigeren Preis äußern“, verspricht er. 

Das ist das Startbase-Fazit:  

Die Instant Smoothies können für alle, die zu faul oder gestresst sind, um fünfmal am Tag Obst oder Gemüse zu essen, tatsächlich eine nützliche Stütze im Alltag sein – wenngleich keine besonders günstige. Mit 24,99 Euro kosten sieben Smoothies mit einer Menge von 250 Millilitern  deutlich mehr als Vergleichsprodukte aus dem Supermarkt. Allerdings bestehen herkömmliche Smoothies häufig zu einem großen Teil aus Apfel- oder Orangensaft. Hier kann Daily Five mit seinem Pulver aus gefriergetrockneten Früchten punkten. 

Die Smoothies sind zwar nicht so süß und lecker, dafür aber umso zielführender, wenn es darum geht, den Vitaminhaushalt aufzufüllen. Während die Berry-Sorte wirklich gut schmeckt, ist besonders bei dem grünen Smoothie noch Luft nach oben. Der Smoothie-Shaker – im Prinzip eine Glasflasche mit ein paar Extras – ist allerdings leicht durch eine normale Wasserflasche zu ersetzen.


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