N26: Die Geschäftszahlen für 2021 im Überblick

Nils Wischmeyer Nils Wischmeyer | 11.10.2022

Die Smartphonebank kann den Umsatz steigern, muss aber auch mit steigenden Verlusten kämpfen. Besonders in der Verwaltung stapeln sich die Kosten. Die ganzen Zahlen in der Analyse. 

N26 hat seine Zahlen für das Jahr 2021 vorgelegt. Das sind die wichtigsten Kennzahlen für Euch vorneweg: 

  • Umsatz bei 184,2 Millionen Euro und damit 50 Prozent über Vorjahr 
  • Verlust bei 172,4 Millionen Euro und damit 14,4 Prozent über Vorjahr
  • Kosten bei 269,8 Millionen Euro und damit 30,8 Prozent über Vorjahr

Die Hintergründe: 

Wie schlimm das Jahr 2021 für die Smartphone-Bank N26 abseits von Zahlen lief, ließ sich nur erahnen, als es erst im Juni und dann wieder im November knallte. Immer wieder gab es bis dahin Berichte über mögliche Probleme bei der Geldwäsche, dann griff die Finanzaufsicht Bafin hart durch und brummte der Bank eine Geldbuße in Höhe von 4,2 Millionen Euro auf, nur um wenige Monate später noch einen Schritt weiter zu gehen. Da gab es direkt eine „Wachstumsbeschränkung”, um „wieder eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen.” Klingt heftig und hatte ernste Konsequenzen: Im Klartext bedeutete das eine Beschränkung des Neukundengeschäfts bei der sonst für ihr Wachstum bekannten Bank und obendrein noch einen Aufpasser von der Bafin im Haus.

N26: Umsatz und Verlust steigen

Auf dem Papier ist von den Wachstumsbeschränkungen zunächst wenig zu sehen. Am Dienstag veröffentlichte die Smartphone-Bank ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2021 und die Gründer Valentin Stalf und Finanzchef Jan Kemper durften auf der dazugehörigen Pressekonferenz einige Erfolgszahlen präsentieren, die ein gutes Wachstum des Fintechs zeigten. Unter dem Strich musste N26 allerdings einen Verlust von 172,4 Millionen Euro verbuchen. Das sind 14,4 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Damals machte die Bank einen Verlust von etwas mehr als 150 Millionen Euro. Schuld daran sind hohe Kosten. 

N26 kann Umsatz 2021 steigern

Auf der Umsatzseite konnte die Bank im Jahr 2021 nämlich punkten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte sie ihren Umsatz um 50 Prozent und damit auf insgesamt 184,2 Millionen Euro steigern. Gleichzeitig schaffte es N26, rund eine Million neue Kunden für sich zu gewinnen und kann eigenen Angaben zufolge nun acht Millionen Menschen zu ihren Kunden zählen. Dabei sind weniger als vier Millionen Kunden allerdings überhaupt „umsatzrelevant” für das Start-up aus Berlin, sprich: Mit ihnen verdient das Start-up auch Geld. Das kommt insbesondere aus Gebühren für Konten und der Beteiligung an den Umsätzen für Kartenzahlungen. Diese erhalten Banken oder Fintechs, wenn ein Kunde beispielsweise mit seiner Visa oder Mastercard in einem Geschäft bezahlt.

N26 kann Transaktionsvolumen steigern

Dass nur die Hälfte der Kunden „umsatzrelevant” ist, deutet darauf hin, dass die anderen mehr als vier Millionen Kunden nur ein kostenloses Girokonto haben dürften, auf dem sie zwar Geld geparkt haben, es aber nicht wirklich nutzen. Auf der anderen Seite stieg das Transaktionsvolumen um deutliche 59 Prozent auf nun 80 Milliarden Euro an. Das wiederum zeigt, dass die Menschen, die ein N26-Konto nutzen, es zunehmend auch als Hauptkonto und damit Ersatz für ihr Konto bei beispielsweise der Sparkasse nutzen. Die Kundeneinlagen lagen Ende 2021 bei 6,1 Milliarden Euro und damit mehr als 50 Prozent höher als noch 2020.

N26 muss mit hohen Kosten kämpfen

Trotz der starken Wachstumszahlen, dürfte das Jahr 2021 für das Fintech langfristig nicht zu den besten gehören. Ein vergeigter Markteintritt in den USA, den die Führungsriege später abblasen musste, und einige andere Posten kosteten das Start-up viel Geld. So stiegen die „administrativen Kosten” um mehr als 40 Prozent und verschlangen zum Jahresende mehr als 160 Millionen Euro. Darunter fallen auch Ausgaben für Themen wie „Compliance”, was auch auf deutlich gestiegene Kosten für Geldwäscheprävention und Betrugsprävention zurückzuführen sein könnte.

Für Stalf sind die Zahlen eigenen Angaben zufolge erfreulich, zeigen sie doch, dass sich N26 am Markt etabliert habe. „Im Jahr 2021 haben wir unsere Position als führendes Unternehmen auf dem europäischen Markt für digitales Banking gefestigt. Wir haben weiter in unser Produkt, in unser Team und in die Skalierbarkeit unserer Plattform investiert”, hieß es vom Co-Founder. 


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