Taxfix verfehlt Umsatzziele

Noch im Sommer erreichte das Berliner Start-up eine Unicorn-Bewertung. Doch der Jahresabschluss 2021 zeigt, dass das Unternehmen nicht so stark wächst wie erwartet. 

Taxifix veröffentlicht den Jahresabschluss 2021 und zeigt dort hohe Defizite. Das Berliner Start-up erwirtschaftete etwa 21,8 Millionen Euro. Damit liegt der Umsatzzuwachs zwar bei rund 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr – das Start-up wollte aber eigentlich eine Steigerung von 100 bis 150 Prozent erzielen. Dem gegenüber steht ein Verlust von 43 Millionen Euro, wie Gründerszene zuerst berichtete.

Das liege vor allem am schleppenden Geschäft in Italien und Frankreich, so das Unternehmen. Das 2016 gegründete Steuer-Start-up bietet Nutzern an, ihre Einkommensteuererklärung per App zu machen. Für den letzten Schritt und die Formularübermittlung nimmt Taxfix derzeit 39,99 Euro, was auch den Großteil des Umsatzes ausmacht. 

Um das Kerngeschäft und weitere Features bekannter zu machen, gab das Unternehmen im vergangenen Jahr 29,8 Millionen Euro für das Marketing aus. Das ist eine Steigerung von etwa 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Geplant war ursprünglich, die Erhöhung  der Marketingausgaben auf 50 Prozent zu beschränken. Weil alle Angestellten in Kurzarbeit eine Steuererklärung machen mussten, stellte Taxfix seine Leistungen für Neukunden kostenlos zur Verfügung und warb stark dafür. So konnte das Unternehmen Nutzer gewinnen, verfehlte die Umsatzziele aber deutlich. Noch im Frühling sammelte Taxfix mehr als 200 Millionen Euro ein und wurde im Zuge dessen als Unicorn bewertet.