Digital Female Leader Award: Das sind die Gewinnerinnen

Felix Leitmeyer Felix Leitmeyer | 08.11.2021

Gleich 20 Frauen können sich in den nächsten Wochen über die Auszeichnung freuen: Zwischen dem 8. und 25. November 2021 wird sie in neun deutschen Metropolregionen verliehen. Startbase stellt hier alle Gewinnerinnen nach der Bekanntgabe vor. Der Artikel aktualisiert sich laufend.

Eine Preisverleihung quer durch Deutschland: Der Digital Female Leader Award macht so einiges anders als viele Auszeichnungen für Gründerinnen und Gründer. Vom 8. bis 25. November fahren Jurymitglieder und Partner des Awards persönlich zu den Gewinnerinnen, um ihnen den Preis zu überreichen. In gleich 18 Kategorien gilt es, Auszeichnungen zu vergeben. Dazu gehören unter anderem die Bereiche New Work, Sustainability, Entrepreneurship, Health oder Mobility. Die einzelnen Reisetage sind jeweils einer Kategorie und damit auch einer Gewinnerin gewidmet. Startbase stellt als offizieller Medienpartner in diesem Zeitraum einige der Siegerinnen vor und listet alle Preisträgerinnen nach der Übergabe der Preise hier auf.

Wie wichtig es ist, dass Frauen in der Digitalbranche mehr Beachtung finden, hat nicht zuletzt der große Female Founders Report  von Startbase gezeigt. Aus der Studie geht hervor, dass im Jahr 2020 nur 11,9 Prozent der Start-up-Gründer weiblich waren. In der Finanz- und Versicherungsbranche oder dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) sind anteilig noch weniger Gründerinnen vertreten. Und das, obwohl gerade hier ein enormes Wachstum herrscht. 

Tag 18 der Journey to Diversity:

Den finalen Preis bekommt Katharina Schmidt, die CEO und Mitgründern von Apic.ai. Die Firma widmet sich dem sogenannten automatisierten Bestäuber-Monitoring. Mit diesem will sie einen Beitrag gegen das weltweite Insektensterben leisten. Mithilfe von kamerabasierter Technik werden Bienen als Biosensoren nutzbar. Die Technik wird am Eingang der Stöcke installiert und soll beispielsweise quantitative Daten über die Effekte von Pflanzenschutzmitteln schaffen. Durch die Erkennung von Effekten wie einer Verringerung von Aktivität oder dem Bestäubungsverhalten, die bisher nicht messbar waren, soll die Risikobewertung für Pflanzenschutzmittel besser werden. Die Preisträgerin Schmidt hatte die Idee zu dem Unternehmen, als sie sich als Hobbyimkerin mit dem Thema Insektensterben auseinandersetzte. Sie erkannte, dass Gegenmaßnahmen ohne geeignete Daten schwierig sind. Solche will sie nun mit Apic.ai sammeln.

Tag 17 der Journey to Diversity:

Ursula Mühle widmet sich seit ihrem Karrierebeginn der Digitalisierung im Gesundheitsbereich, baute dafür an der TU München die Graduate School of Information Science in Health auf, analysierte für PwC die Implementierung von Systemen in den öffentlichen Sektor und leitet heute die Task Force Pflege im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Sie erhält am 17. Tag den Preis in der Kategorie „Career”. In ihrer Funktion als Leiterin der Pflege-Task Force hat sie eine digitales Online-Portal initiiert, das immer aktuelle Informationen zur Situation der Corona-Pandemie in den Pflegeheimen anonym und datenschutzkonform bietet. Außerdem baut sie eine europaweite „Digital Health Learning Platform" auf und unterstützt eine Informationskampagne gegen Altersarmut von Frauen.

Tag 16 der Journey to Diversity:

Die nächste Gewinnerin in der Kategorie „IT-Tech“ verfolgt ein großes Ziel: Katharina Schüller möchte einen globalen Standard für Data & AI Literacy schaffen. Die Sammlung und Bewertung von Daten und der ethische Umgang mit künstlicher Intelligenz sollen fest in die Lehrpläne von Schulen und Hochschulen aufgenommen werden. Dafür hat Schüller ein Projekt gemeinsam mit der Federation of National Statistical Societies, dem KI-Campus Berlin, dem Stifterverband und der OECD gestartet. Außerdem hat sie Leitlinien für Data-Literacy-Kurse an Hochschulen, eine Charta und die App „Stadt, Land, Datenfluss“ herausgegeben. Im Jahr 2003 hat sie ihr eigenes Unternehmen gegründet, das Datenmengen von Firmen analysiert und daraus Empfehlungen ableitet.

Tag 15 der Journey to Diversity:

Die Corona-Pandemie hat den Second Hand-Markt boomen lassen. Davon profitierte auch das Start-up Mädchenflohmarkt, 2012 von der damals 22-jährigen Maria Spilka gegründet. Sie ist Preisträgerin der Kategorie „Lifestyle”. Ihr Unternehmen Mädchenflohmarkt bietet sowohl Second-Hand-Mode zum Verkauf an als auch die Möglichkeit, eigene Kleidung einzuschicken und über die Plattform zu verkaufen - dafür erhält das Unternehmen eine Provision. Außerdem arbeitet es mit Unternehmen wie About You oder Breuninger zusammen und organisiert deren Second-Hand-Geschäft. 2020 wuchs das Start-up um 50 Prozent und erwirtschaftete einen zweistelligen Millionenumsatz.

Tag 14 der Journey to Diversity:

Salome Preiswerk heißt die Gewinnerin des 14. Tags der Journey to Diversity. Sie gewinnt die Kategorie „FinTech-Money”. Preiswerk gründete 2016 die digitale Vermögensverwaltung Whitebox gemeinsam mit Birte Rothkopf. Die studierte Juristin startete ihre Karriere in der Unternehmensberatung und arbeitete dann für verschiedenen Kreditinstitute. Außerdem berät Preiswerk die Bundesregierung im Fintech-Rat. Whitebox bietet auf einem Value-Ansatz beruhend die digitale Verwaltung von Vermögen durch die Investition in ETFs an.

Tag 13 der Journey to Diversity:

An Tag 13 wird die Kategorie „New Work” gekürt. Preisträgerin ist Daniela Steens, die bei DB Fernverkehr arbeitet. Sie leitet dort das Projekt „Moderne Arbeitswelten” und führte zwei Apps für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, über die die Schichtplanung individueller und einfacher möglich sein soll. So können ganz einfach Schichten getauscht oder selbst geplant werden. Die gelernte Reisekauffrau und studierte Wirtschaftswissenschaftlerin hat seit Beginn ihrer Karriere in verschiedenen Bereichen des DB-Konzerns gearbeitet.

Tag 12 der Journey to Diversity:

Der zwölfte Preis geht an Anna Weber. Sie ist Co-CEO der Firma Babyone und wird in der Kategorie „Digital Transformation“ geehrt, da sich ihr Unternehmen in genau einem solchen Transformationsprozess befindet. Am 1. Januar 2021 hat Weber Babyone gemeinsam mit ihrem Bruder Jan-Willem Weischer von ihren Eltern übernommen. Gerade seit der Corona-Krise muss sich der Babyfachmarkt digitaler aufstellen. So unternimmt die Firma einige Schritte, um fitter für die Zukunft zu werden. Weber lässt unter anderem die Arbeitsräume der Firmenzentrale für ein flexibleres Arbeiten umgestalten. Außerdem fließt Geld in die IT-Infrastruktur des Unternehmens. Zudem werden On- und Offline-Handel zunehmend vernetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernen mithilfe einer E-Learning-Plattform. Der nächste Schritt der Transformation: Ein Innovations-Hub, das von einem Beirat aus Start-up-Unternehmern begleitet wird, soll her.

Tag 11 der Journey to Diversity:

Ursula Wolf ist die Gewinnerin des Preises in der Kategorie „Health“, der am elften Tag der „Journey to Diversity“ verliehen wurde. Die Fachärztin für innere Medizin leitet das Pharmakotherapie-Management am Universitätsklinikum Halle. Sie packte ihr Tätigkeitsfeld auf besonders digitale Weise an. Nachdem sie die Leitung des Pharmakotherapie-Managements übernommen hatte, ermöglichte sie es unter anderem, innerhalb von sechseinhalb Minuten ein „digitales Gesamtbild“ eines Patienten zu erfassen – alle wichtigen Krankheitsaspekte, Diagnosen, Herz-Kreislauf-Daten, Laborwerte, EKG und diagnostische Befunde inklusive. So erreichte sie es, die Medikationsliste der Patienten gänzlich anhand von Fachinfos und Wechselwirkungen anzupassen. Durch ihr Modell brachte sie es unter anderem zu internationalen Publikationen, der Option einer Habilitation und einer geplanten Beförderung zur Oberärztin.

Tag 10 der Journey to Diversity:

Den zehnten Preis erhält Lelia König in der Kategorie „Mobility“. Ende 2019 gründete sie gemeinsam mit ihrem Partner Sandro Beck das Start-up Dashfactory, das Dashcams für Fahrräder herstellt. Die aufgezeichneten Daten werden anonym ausgewertet und können in der Verkehrsplanung von Städten und Gemeinden berücksichtigt werden. Das Start-up beschäftigt inzwischen 13 Mitarbeiter und arbeitet mit der Stadt Leipzig zusammen.

Tag 9 der Journey to Diversity:

Die nächste Gewinnerin hat bereits viel Expertise in ihrer Branche: Dana von der Heide hat früher bei der Deutschen Post gearbeitet und ist Mitglied im Beirat der Bundesvereinigung Logistik. Mit ihrem 2016 gegründeten Logistik-Start-up Parcel Perform hat sie sich den Preis in der Kategorie „Innovation“ gesichert. Händler können mithilfe der Paketverfolgungssoftware ihren Kunden ein genaueres Ankunftsdatum für ihre bestellte Ware mitteilen. Das Start-up arbeitet dafür mit mehr als 600 Logistikunternehmen weltweit zusammen.

Tag 8 der Journey to Diversity

Sie ist bereits preisgekrönt, jetzt kann sie noch einen weiteren Award in die Liste aufnehmen: Nancy Wang hat die Kategorie „Digital Leadership” gewonnen. Die US-Amerikanerin ist Geschäftsführerin bei Amazon Web Services und baute verschiedene Start-ups wie Rubrik auf. 2017 hat sie die Organisation Advancing Women in Tech gegründet, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Frauen und anderen marginalisierten Gruppen in der Tech-Branche mehr Sichtbarkeit zu verschaffen und sie untereinander zu vernetzen. Die Organisation hat auch in Berlin einen Sitz. 

Tag 7 der Journey to Diversity

Bei der Journey to Diversity darf natürlich vor allem eine Kategorie nicht fehlen: Der Preis für „Diversity” geht an Olaolu Fajembola und Tebogo Niminde-Dundadegar des Berliner Start-ups Tebalou. Sie sorgen für mehr Vielfalt in den Kinderzimmern und verkaufen von Puzzeln über Bastelsachen zu Puppen alles, was das Kinderherz begehrt. Dabei geht es um Identifikation und Repräsentation: Die Puppe ist schwarz, die Stifte für Hautmalfarbe beinhalten alle möglichen Fartöne von Menschen und das Puzzle ergibt am Ende das Land Ghana. Die Gründerinnen sind auch Autorinnen des Buches „Gib mir mal die Hautfarbe”, das Erwachsene im Umgang mit Rassismus in der Erziehung ihrer Kinder unterstützt.

Tag 6 der Journey to Diversity

Am sechsten Tag erhielt Freda Katunda den Preis in der Kategorie „Social Hero”. Mit ihrem Start-up Leap bietet sie per E-Learning-Plattform Kurse zur Gesundheitsversorgung für den afrikanischen Kontinent an. Damit können niedrigschwellig Menschen Wissen erlangen, Katunda hofft auf einen Zuwachs von medizinischem Fachpersonal und einen weltweiten Austausch von Wissen und Erfahrung. Dafür arbeitet das Unternehmen mit Institutionen der Gesundheitsversorgung zusammen, die Kurse umfassen Themen wie Ernährung bei chronischen Erkrankungen, Überblick über die aktuelle Arzneimittelforschung oder die Nutzung von Daten im Gesundheitssystem.

Tag 5 der Journey to Diversity

Den Preis in der Kategorie „Entrepreneurship“ haben die Gründerinnen der Codary GmbH, Antonia Schein und Amanda Maiwald, gewonnen. Der Preis wurde am 12. November ebenfalls in Berlin verliehen. Die Firma ist ein digitaler Bildungsanbieter, der jungen Menschen eine Programmierausbildung ermöglichen will. In wöchentlichen Video-Chats bringen Studenten Kindern zwischen 10 und 16 Jahren in Kleingruppen Programmiersprachen wie Python bei. Das soll aufgrund der jungen Zielgruppe spielerisch und anwendungsfreundlich sein. Auch eine Lernapp und eine Lernplattform im Netz soll Kinder unterstützen. Auf diese Weise soll der Einstieg in die Informatik gelingen – und Spaß machen. Mittlerweile sind über 400 junge Nutzerinnen und Nutzer dabei.

Tag 4 der Journey to Diversity

Den „Audience Award“ hat die Influencerin Florentine Kleemann gewonnen. Die Medizinstudentin informiert seit März 2020 auf ihrem Instagram-Kanal @fleurbardot über die Corona-Pandemie. Inzwischen verfolgen fast 18.000 Abonnentinnen und Abonnenten ihre Erklärvideos und Beiträge, mit denen sie Ängste nehmen und einen Beitrag zur Überwindung der Pandemie leisten möchte. Auch einige Kooperationspartner sind auf Kleemann aufmerksam geworden: Sie spielt die Hauptrolle in der ZDF-Dokuserie „Herz & Viren” und ist Botschafterin für das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung und das Deutsche Herzzentrum Berlin.

Tag 3 der Journey to Diversity

Anne Kriesel hat die Auszeichnung in der Kategorie „Purpose Communications” am 10. November erhalten. Sie ist die Gründerin des digitalen Netzwerks Bohana.de, auf dem sich Trauernde nach dem Tod eines Mitmenschen mit Trauerbegleitern und Bestattern vernetzen können. Außerdem informiert die Plattform über Bestattung, Trauer und die Vorbereitung auf den eigenen Tod. Kriesel verzichtet vollständig auf Investoren- und Werbegelder: Alle Informationen sollen für die Trauernden kostenlos bereitstehen. Für ihre Plattform konnte sie seit dem Start im vergangenen Jahr 120 Partnerinnen und Partner aus der Bestattungs- und Trauerbranche gewinnen. Drei Mal im Jahr lädt Kriesel sie zu einem virtuellen Austausch mit Impulsvortrag ein.

Tag 2 der Journey to Diversity

Der bereits zweite Preis wurde am 9. November in der Kategorie „Legal“ – und ebenfalls in Berlin – vergeben. Über ihn konnte sich die Volljuristin Alisha Andert freuen. Die Mitgründerin der Beratungsfirma „This is Legal Design“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Innovationen an der Schnittstelle zwischen Mensch, Recht und Technologie zu gestalten: Durch ihre Arbeit sollen Kanzleien, Rechtsabteilungen, Unternehmen, Rechtsschutzversicherungen sowie der öffentliche Sektor funktionierende digitale Lösungen entwickeln – und auch einsetzen. Außerdem ist Andert Vorstandsvorsitzende des Legal Tech Verbands. Im Rahmen dieser Tätigkeit hat sie das Gesetz zur Förderung verbrauchergerechter Angebote auf dem Rechtsdienstleistungsmarkt unterstützt, das im Bundestag verabschiedet wurde. Dieses soll ein wichtiger Schritt sein, damit Anwälte digitale Geschäftsmodelle entwickeln können.

Tag 1 der Journey to Diversity

Am ersten Tag der Journey to Diversity, dem 8. November, ist bereits der erste Preis verliehen worden. Die Tour startet in Berlin: Den Digitale Female Leader Award in der Kategorie „Global Hero“ erhält Dr. Julia Stamm. Sie rief 2019  „The Futures Project“ (TFP) ins Leben, eine gemeinnützige und weltweit agierende Initiative. TFP hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Innovationen und Systemwandel für eine bessere Zukunft einzutreten. Um das zu erreichen, will die Initiative Menschen aus der ganzen Welt fördern und vernetzen, die für dieses Ziel kämpfen. So organisiert TFP beispielsweise ein Fellowship-Programm für Menschen, die etwa soziale und technologische Innovationen vorantreiben.

Mitarbeit: Sophie Deistler, Lisa Marie Münster, Sophie Zeller, Jan Hendrik Reichenbacher, Mandy Münzner


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