Gorillas-Fahrer streiken wieder

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 04.10.2021

Die Forderungen sind immer noch die gleichen, Gorillas geht weiterhin nicht auf die Kritik der Beschäftigten ein. Seit Freitag streiken die Fahrerinnen und Fahrer in drei Warenhäusern in Berlin, viel Solidarität kommt von anderen Beschäftigten der “Gig-Economy”.

Während LinkedIn Gorillas gerade zum attraktivsten Start-up in Deutschland kürte, würde diese Einschätzung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Start-ups sicher anders ausfallen. Seit vergangenem Freitag gibt es wieder wilde Streiks in den Warenhäusern Schöneberg und Bergmannkiez in der Hauptstadt, am Samstag folgte Gesundbrunnen. Symbolisch drehten die Rider der Warenhäuser ihre Fahrräder vor den Lagern um und legten die Arbeit nieder. Andere Beschäftigte der sogenannten „Gig-Economy“ konnten Solidarität bekunden, indem sie in den sozialen Netzwerken Fotos von ihren ebenfalls umgedrehten Fahrrädern teilen. Das Unternehmen reagierte, indem es Personal aus der Führungsetage zu den Streikenden schickte.

Die Beschäftigten bekräftigen mit ihrem Streik die Forderungen nach besseren Arbeitszeiten, einer von Gorillas bereitgestellten Ausrüstung wie Fahrräder und Handys sowie veränderte Probezeiten und Bedingungen in den Verträgen. Anlass war wie beim letzten Streik die Entlassung eines Mitarbeiters am letzten Tag seiner Probezeit, wie eine Mitarbeiterin der Jungen Welt erzählt.

Die Stimmung unter den Fahrerinnen und Fahrern war die Woche über schon sehr angespannt, Grund dafür: Gorillas schickte Überleitungsverträge an zwei Drittel der Beschäftigten im operativen Geschäft, die ab Oktober bei einem Tochterunternehmen angestellt werden sollen. Das könnte auch mit dem Versuch der Beschäftigten von Gorillas zusammenhängen, einen Betriebsrat gründen zu wollen. Bisher ist der Prozess nur bis zur Wahl eines Wahlausschusses vorgedrungen.

Außerdem setzt Gorillas nach Aussagen der Beschäftigten ein neues Programm zur Koordination der Rider ein, das berechnet, wie viele Fahrerinnen und Fahrer benötigt werden, je nachdem, wie hoch der Andrang bei Gorillas ist. Dabei können Schichten aber auch um Mitternacht enden und am nächsten Tag um sieben beginnen, was arbeitsrechtlich verboten ist, da eine Ruhezeit von elf Stunden verpflichtend ist. 


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