Kiffen, Krypto, Kapitalmärkte: Was 2022 für Start-ups wichtig wird

Einige Hypes aus 2021 werden wohl im neuen Jahr weitergehen. Aber auch ganz neue Themenfelder könnten dominieren. Ein Ausblick auf 2022.

Das Jahr 2022 wird es gar nicht so leicht haben, zumindest in der Start-up-Branche. Denn während viele Menschen den Vorgänger als eher durchwachsen empfinden durften, hatte der Sektor im vergangenen Jahr viel Positives zu berichten – das Wichtigste haben wir in unserem Jahresrückblick zusammengefasst.

Wie immer sind Prognosen zum Jahresbeginn vor allem Kaffeesatzleserei. Aber die ein oder andere Erwartung kann man durchaus äußern. Was könnte Gründer, Unternehmer und Investoren 2022 beschäftigen? Ein kleiner Ausblick auf das neue Jahr.

Börsengänge ja, Spacs nein

Auch in den kommenden Monaten dürften einige junge Firmen an die Kapitalmärkte streben. Auf Börsengänge spezialisierte Kanzleien berichten von gut gefüllten Pipelines für 2022 und sogar für 2023. Darunter könnten sich unter anderem Schwergewichte wie die Solarisbank oder N26 finden, die wohl den Sprung wagen wollen. Der Autoteilehändler Auto-Doc ist ebenfalls ein Kandidat. Die nach wie vor gute Stimmung an den Märkten könnte dazu führen, dass potenzielle Börsenkandidaten auf die Tube drücken, bevor sich die Lage mittelfristig wieder eintrübt.

Eine weniger große Rolle dürften dabei Börsenmäntel, sogenannte Spacs, spielen. In Deutschland sind aktuell keine heißen Gerüchte zu Spac-Börsengängen zu finden. Generell scheint der große Hype aus dem Vorjahr ein wenig abgeklungen zu sein.

Geht der Krypto-Hype weiter?

Bitcoin & Co. waren eines der großen Themen im vergangenen Jahr. Sei es als Währungsspekulationsobjekt, als handelbarer NFT oder als Grundlage für dezentrale Finanzdienstleistungen. Wenig deutet darauf hin, dass das Thema 2022 an Fahrt verliert. Selbst „langweilige“ Player wie die Sparkassen arbeiten an Krypto-Wallets.

Für die Start-up-Welt dürfte die nächste Welle an Gründern spannend sein, die sich im Bereich Decentralized Finance betätigen. Unstoppable Finance, Finoa und Timeless sind nur einige der Unternehmen, die bereits Ende vergangenen Jahres Finanzierungsrunden verkündeten und ihr Angebot nun 2022 erweitern wollen.  

Lieferdienste, aber anders

Das Rad mit den Zehn-Minuten-Lebensmittellieferdiensten wie Gorillas und Flink lässt sich wohl kaum noch weiterdrehen. Aber andere Unternehmen wollen das Schnelllieferkonzept auf andere Bereiche übertragen.

Gleich mehrere Gründer positionieren sich im Bereich Medikamentenlieferung. Dazu gehören First A, Mayd und Phaster. Hinter Mayd stehen zum Beispiel die McMakler-Gründer Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka, hinter Phaster ehemalige Sennder-Manager. Erste Multimillionen-Finanzierungsrunden gab es bereits. Gerade, da das E-Rezept in diesem Jahr endlich flächendeckend eingeführt werden soll, könnte dem Markt ein ordentlicher Schub bevorstehen.

Jetzt kommt das Cannabis

Noch ist relativ viel unklar bei dem Vorhaben der neuen Bundesregierung, den Verkauf von Cannabis zu legalisieren. Wer es wo, wie und wann in welcher Menge kaufen darf: All das wird hoffentlich im Laufe des Jahres klarer.

Aber natürlich bringen sich findige Gründer schon in Stellung. In Dresden hatte Demacan neulich schon die erste Cannabisernte hierzulande produziert. Andere Unternehmen wie Adrexpharma, Bloomwell und Cansativa stehen ebenfalls in den Startlöchern. Welche Auswirkungen eine mögliche Legalisierung auf den Markt mit CBD-Produkten haben wird, bleibt ebenfalls interessant.

Am Ende gilt aber: Es kommt sowieso alles anders, als man denkt. Insofern lassen wir uns überraschen, welches dieser Themen im Laufe des Jahres tatsächlich wichtig wird. Auf Wiedervorlage im Dezember! 


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