Logistik-Start-up sammelt 3,8 Millionen US-Dollar ein

Das Start-up Noyes Technologies hat ein automatisiertes Regalsystem zu seinem Geschäftsmodell gemacht und konnte nun Geldgeber überzeugen. 

Wer verspricht, innerhalb von zehn Minuten Lebensmittel auszuliefern, hat vor allem eines: Zeitdruck. Während die Uhr läuft, packen in Warenlagern sogenannte Picker die Bestellungen zusammen. Noyes Technologies verspricht, das vollautomatisch und schneller zu erledigen. Jetzt hat das Münchner Start-up in einer Seed-Runde 3,8 Millionen US-Dollar erhalten, angeführt wird die Runde vom ebenfalls in München sitzenden Wagniskapitalgeber Vsquared Ventures. Mit dabei sind auch 468 Capital und Abacon Capital. Die Gründer halten noch 80 Prozent ihres Unternehmens.

„Nach jahrzehntelanger Arbeit an der Schnittstelle von Logistik und Innovation hatten wir die Notwendigkeit für einen zukunftsweisenden Ansatz für die automatisierte Lagerhaltung klar vor Augen“, sagt Aaron Spiegelburg, der mit Marco Prüglmeier zusammen Noyes Technologies gegründet hat. Beide hatten zuvor  lange Zeit bei BMW gearbeitet. „Als erster Anbieter stellen wir unseren Kunden intelligente, voll automatisierte Nano-Lager zur Verfügung, mit denen Prozesse nachhaltig optimiert und Kosten deutlich gesenkt werden können“, so Spiegelburg weiter.

Nach Angaben des Unternehmens sollen Kunden das Regal in jeden Raum einbauen können. Das System sei zudem erweiterbar, biete verschiedene Grade der Kühlung und funktioniere automatisiert. Es fahre immer das Modul zum Picker, in dem der benötigte Gegenstand liegt. Die Kosten pro System liegen aktuell bei einem mittleren sechsstelligen Betrag, dafür brauchen Kunden nur bis zu einem Zehntel des Platzes, den sie mit anderen Systemen benötigen, verspricht Spiegelburg gegenüber Gründerszene.

Als die Gründer die Idee kam, hatten sie als Kunden zunächst nicht die 10-Minuten-Lieferdienste im Kopf. Die Unternehmen zeigten aber von sich aus Interesse am System von Noyes Technologies. Jetzt stehen die Münchner mit zwei von ihnen in Verhandlungen, erzählen sie Gründerszene. Wer die möglichen Kunden sind, bleibt noch ein Geschäftsgeheimnis, Gorillas soll es allerdings nicht sein.