Delivery Hero wird Mehrheitsaktionär bei Glovo

Erst Ende 2020 verkündete das DAX-Unternehmen seinen Rückzug vom deutschen Markt und hat kürzlich die Marke Foodpanda eingestampft. In anderen Märkten mischt Delivery Hero aber weiter mit und erhöht seine Beteiligung am Liefer-Start-up aus Spanien.

Delivery Hero stockt seine Beteiligung am spanischen Lieferdienst Glovo auf. Bisher besitzt Delivery Hero 44 Prozent der Anteile. Nun kommen 39,4 Prozent hinzu, die die Berliner bisherigen Aktionären abkaufen. Damit werde Glovo mit 2,3 Milliarden Euro bewertet, schreibt Delivery Hero. Das Unternehmen hatte sich schon im vergangenen Jahr an einer 450 Millionen Euro schweren Finanzierungsrunde der Spanier beteiligt und damit die bisherigen Anteile erhalten. Die Glovo-Aktionäre gehen einen Tausch ein und erhalten im Gegenzug 7,9 Millionen Delivery Hero-Aktien. 

Das 2015 gegründete Start-up lässt Kuriere aus Einkaufszentren, Apotheken, Restaurants und Supermärkten Produkte zu Nutzerinnen und Nutzern nach Hause bringen. 2021 hat Glovo einen Umsatz von 800 Millionen Euro damit erwirtschaftet, 70.000 Kuriere sind bei dem Unternehmen angestellt.

Das Glovo-Management, das aus den beiden Gründern besteht, bleibt ebenso wie die Marke erhalten. „Sie sind Vorreiter in der Branche, indem sie von Anfang an einen multi-vertikalen Service angeboten haben“, sagt Delivery Hero-Chef Niklas Östberg. „Ihr Fokus auf das Produkt und eine schnelle Umsetzung haben Glovo eine führende Position in 16 von 25 Märkten verschafft, obwohl sie einige Jahre später als ihre Konkurrenten gestartet sind.“ 

„Ich glaube, dass unser Potenzial noch ungenutzt ist und ich freue mich, einen Partner gefunden zu haben, der zu unseren Ambitionen und unserer Kultur passt und das Abenteuer, das wir begonnen haben, weiter unterstützen wird, um Innovationen voranzutreiben“, sagt Glovo-CEO Oscar Pierre zum neuen Mehrheitsaktionär. Bis Ende Januar können sich die übrigen Anteilseigner von Glovo noch überlegen, ebenfalls an Delivery Hero zu verkaufen.