Neuer Investor bei Rocket Internet

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 30.12.2020

Gerade erst zog Rocket Internet sich von der Börse zurück und musste sich nicht nur vor den Aktionären rechtfertigen, sondern wird auch verklagt. Jetzt kommt eine neue Herausforderung hinzu: Neu-Investor Paul Singer hält 15 Prozent am Unternehmen und setzt vermutlich auf ein gewinnbringendes Angebot.

Nachdem Rocket Internet im Oktober seinen Börsenrückzug vollzogen hat, wird die Aktie nur noch an der Hamburger Börse gehandelt. Das Unternehmen war 2014 mit einem Wert von 42,50 Euro pro Aktie an die Börse gegangen, die Samwer-Brüder, Gründer und Besitzer, hatten vor dem Börsenrückzug 18,57 Euro als Rückkaufangebot für die Aktionäre geboten. Nicht alle nahmen an und konnten jetzt profitieren: Der Wert der Aktie stieg am Dienstag auf über 21 Euro und Aktien im Wert von drei Millionen Euro wurden verkauft.

Der plötzliche Anschub ist auf die neue Aktionärsstruktur zurückzuführen, die Rocket veröffentlichte: Demnach hält der Investor Paul Singer 15 Prozent am Unternehmen über seinen Fonds Elliott. Vermutlich setzt Singer auf ein höheres Rückkaufangebot von Rocket. Das könnte aus verschiedenen Gründen passieren: Es wird vermutet, dass Oliver Samwer, Chef von Rocket Internet, langfristig alle Aktionäre aus dem Unternehmen haben will. Dafür müsster auch Singer mit seinen 15 Prozent rauskaufen. Samwer selber ist mit 49,6 Prozent Hauptanteilseigner. Außerdem entsteht noch Druck von anderer Seite: Es gibt aktuell Klagen einiger Aktionäre wegen des Börsenrückzugs. Sie kritisieren, dass das Rückkaufangebot relativ niedrig ausfiel und die Abfindung vom Unternehmen selber und nicht wie üblich von einem Aktionär kam. Oliver Samwer hatte zudem immer wieder betont, dass Rocket nicht vorhabe, sich von der Börse zurückzuziehen. Die Börsenaufseher sahen darin jedoch kein Problem.  

Der Investor Singer ist dafür bekannt, Unternehmen durch Anteilskäufe unter Druck zu setzen, wie bei Bayer während der Hochphase des Glyphosat-Skandals. Weltweit bekannt wurde er 2001, als er erfolgreich auf die Staatspleite Argentiniens setzte.


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