Fachkräftemangel in Deutschland leicht rückläufig - KfW Research
Marc Nemitz | 09.12.2024Leichte Entspannung bei Fachkräften. 32 % der Unternehmen melden Engpässe – eine Verbesserung, doch langfristige Herausforderungen bleiben
Frankfurt, 9. Dezember 2024 - Zu Beginn des vierten Quartals 2024 beklagten 32 % der Unternehmen in Deutschland einen Mangel an Fachkräften. Das zeigt das aktuelle KfW-ifo-Fachkräftebarometer, basierend auf einer Befragung von rund 9.000 Unternehmen. Im Frühjahr lag der Wert noch bei 35 %, der Höchststand von 45,7 % wurde im Herbst 2022 verzeichnet.
Die Entspannung zeigt sich vor allem in der Industrie, wo Absatz- und Auftragsrückgänge die Nachfrage nach Arbeitskräften reduziert haben. Trotzdem meldeten dort noch 21 % der Unternehmen Engpässe – doppelt so viele wie im langfristigen Mittel (9,7 %).
Dienstleistungssektor weiterhin stark betroffen
Im Dienstleistungssektor bleibt die Lage angespannt: 39,1 % der Unternehmen berichten über Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu finden. Besonders betroffen sind:
- Rechts- und Steuerberatung/Wirtschaftsprüfung: 73,6 % der Unternehmen melden Fachkräftemangel.
- Straßen- und Schienenverkehr: Über 50 % der Betriebe, etwa Busunternehmen, sind betroffen.
- Hotellerie: Knapp 50 % der Unternehmen sehen sich mit Personalengpässen konfrontiert.
KMUs und große Unternehmen gleichermaßen betroffen
Der Fachkräftemangel trifft kleine und mittlere Unternehmen (32,1 %) nahezu genauso stark wie große Unternehmen (31,5 %). Trotz der aktuellen Entspannung bleibt Fachkräftemangel eine Wachstumsbremse.
Die verringerte Zahl betroffener Unternehmen ist kein Grund zur Entwarnung. Mit einer verbesserten Konjunktur und dem Renteneintritt der Babyboomer wird sich die Lage wieder verschärfen.
Martin Müller von KfW Research
Als Gegenmaßnahmen schlägt Müller vor:
- Steigerung der Erwerbsbeteiligung: Vor allem ältere Arbeitskräfte und bislang unterrepräsentierte Gruppen könnten stärker in den Arbeitsmarkt integriert werden.
- Qualifizierte Zuwanderung: Internationale Fachkräfte sollen gezielt angeworben werden.
- Produktivitätssteigerung: Mehr Investitionen in Sach- und Humankapital sowie Innovationsförderung sind notwendig.
Über das KfW-ifo-Fachkräftebarometer
Das KfW-ifo-Fachkräftebarometer erscheint zweimal jährlich und untersucht, wie viele Unternehmen ihre Geschäftstätigkeit durch Fachkräftemangel beeinträchtigt sehen. Die aktuelle Ausgabe ist online verfügbar auf der Homepage der KfW.
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