BaWü: mögliches Pilotprojekt für Auftragsvergabe an Startups bis 100.000 EUR

Laut Bericht der Südwestpresse, sollen Liefer- und Dienstleistungen bis zu einem Auftragswert von 100.000 Euro plus Umsatzsteuer ohne ein Vergabeverfahren an Start-ups vergeben werden können. Ein Termin sei noch nicht bekannt.

Stuttgart - Im Jahr 2022 lud das InnoLab_bw Start-ups und die Verwaltung zu einem gemeinsamen Austausch ein. Die teilnehmenden Start-ups äußerten dabei den Wunsch, dass Ausschreibungsverfahren innovationsfreundlicher gestaltet werden sollten, um den Prozess für innovative Unternehmen zugänglicher und effektiver zu machen.

Die öffentliche Hand ist der größte Beschaffer Deutschlands. Es wird Zeit, dass sie diese Rolle ausfüllt und massiv in innovative Technologie investiert, indem sie diese beschafft.

Danilo Jovicic-Albrecht, Vialytics

Alle Teilnehmer waren sich laut damaliger Meldung einig und fanden die Idee des französischen Modells gut. Sie sagten, dass es wichtig ist, dass junge Unternehmen an Vergabeverfahren teilnehmen können. Dadurch kann der Staat Innovationen gezielt unterstützen. Besonders gut fanden sie Maßnahmen wie das französische Modell, bei dem innovative Lösungen von kleinen und mittleren Unternehmen und Start-ups bis zu einem Wert von 100.000 Euro direkt vergeben werden können.

Ein Positionspapier des Digitalverbands Bitkom enthält sieben konkrete Punkte, die darauf abzielen, Start-ups stärker bei öffentlichen Vergaben zu berücksichtigen. Daniel Breitinger war am Austausch für Bitkom beteiligt und brachte die Perspektive und Interessen des Verbandes in die Diskussion ein.

Hierbei kann die Einführung einer innovationsfreundlichen Vergabe bis 100.000 Euro helfen, innovative Ideen zu fördern und den Staat weiter zu digitalisieren

Daniel Breitinger, Leiter Startups Digitalverband Bitkom

Es scheint, dass viele dieser Ideen nun in einem Pilotprojekt in Baden-Württemberg getestet werden könnten. Damit würde Baden-Württemberg erneut eine Vorreiterrolle unter den deutschen Bundesländern einnehmen. Das Pilotprojekt könnte helfen, die Vorschläge des Positionspapiers zu validieren und den Weg für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Start-ups und der öffentlichen Hand zu ebnen.

Ein genauer Termin zur Änderung der Vergabehöhe und zum Start des Projekts lag der Südwest Presse nicht vor.