Britischer Telemedizin-Anbieter kauft Essener Start-up

Digitale Diagnosen, Behandlungen und Arztgespräche per Video: Möglich macht es das Unternehmen Zava, das jetzt durch den Aufkauf des Essener Start-ups sprechstunde.online sein Angebot in Deutschland ausbaut.

Der britische Telemedizin-Anbieter Zava kauft das Essener Start-up sprechstunde.online und expandiert damit weiter. Sprechstunde.online bietet Viedeosprechstunden an, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zertifiziert wurden, DSGVO-konform sind und für alle Patientengruppen abrechenbar. Rund 12.000 Ärztinnen und Therapeuten arbeiten für sprechstunde.online. „Videosprechstunden, Konsultationen, Zweitmeinungen, Kontrolltermine, Folgetermine - durch den digitalen Austausch ist der Patientenkontakt flexibler und infektionssicher“, beschreibt Jochen Roeser, Geschäftsführer von sprechstunde.online das Angebot, das vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie noch einmal Aufschwung erhielt. Die Videoplattform wurde von der Deutschen Arzt AG entwickelt.

Über die Kaufsumme ist nichts bekannt. „Im ambulanten Bereich sind wir durch den wegweisenden Zusammenschluss mit sprechstunde.online ab jetzt führend ", sagt David Meinertz, CEO von Zava. Der Hamburger Jurist Meinertz ist Mitbegründer des britischen Unternehmens. Rund 200 Beschäftigte arbeiten heute von Hamburg und London aus für Zava, das 2011 in den deutschen Markt einstieg. Seitdem wurden fast 5 Millionen Behandlungen online durchgeführt. Per Anamnesebogen oder Foto-Diagnose werden in den Bereichen Allgemeinmedizin, Dermatologie, Innere Medizin, Männer- und Frauengesundheit und Reisemedizin Behandlungen vorgenommen. Das ist auch durch die Einführung elektronischer Rezepte im letzten Jahr vereinfacht worden.