Delivery Hero will keinen Tariflohn zahlen

Tom Schmidtgen Tom Schmidtgen | 10.12.2020

Das neue DAX-Mitglied Delivery Hero zahlt offenbar keinen Tariflohn und versuchte Betriebsratsgründungen zu verhindern. Ärger gibt es aus der Politik.

Bei Delivery Hero herrschen offenbar schlechte Arbeitsbedingungen. Über negative Erfahrungen von ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens berichtet Business Insider. Demnach zahle Delivery Hero keinen Tariflohn und die Fahrer der Lieferplattform hätten wenig Mitbestimmungsrechte. In Deutschland versuchte der wohl Konzern zu verhindern, dass sich Betriebsräte gründen. Am Ende hätten die Beschäftigten ihr Recht auf Mitarbeitervertretungen erfolgreich einklagen müssen.

Zu Business Insider sagte CEO Niklas Östberg wörtlich: „Es gibt immer einen Weg, wie man zu einer Einigung kommen kann. Vor allem über individuelle Gehaltsverhandlungen. Ich bin kein Fan von Tariflöhnen.“ Abgeordnete des Bundestags sind empört und greifen Östberg an. Fabio de Masi (Die Linke) schrieb auf Twitter: „Herr Östberg hat da etwas falsch verstanden. Tarifbindung ist kein Dessert, das man beim Pizzaservice bestellt, weil man ‚Fan‘ ist. Arbeitskraft hat ihren Preis. Im Restaurant muss ich ja auch bezahlen!“ Danyal Bayaz (Die Grünen) fordert vor allem für DAX-Konzerne eine Tarifbindung und eine Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien. „Die Mitbestimmung der Mitarbeiter ist kein ‚nice to have‘, sondern ein Pfeiler unserer sozialen Marktwirtschaft“, sagte der Grünen-Abgeordnete Business Insider

Die Regierung plant bereits ein Gesetz, welches die Mitbestimmungsrechte von Kurieren verbessern soll. Ein entsprechender Eckpunkteplan wurde von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) bereits vorgelegt, muss aber noch im Bundeskabinett und in den Koalitionsfraktionen abgestimmt werden.


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