Getir übernimmt wohl Gorillas

Der Markt für Lieferdienste konsolidiert sich weiter: Gorillas ist aus dem Rennen. Dabei muss Gründer Kagan Sümer den Chefsessel räumen.

Seit Oktober gab es Spekulationen über den Verkauf von Gorillas, nun ist es offenbar offiziell: Der türkische Konkurrent Getir hat den Lieferdienst aus Berlin übernommen. Laut Informationen der Financial Times flossen bei dem Deal 1,2 Milliarden US-Dollar. Damit sank die Bewertung des Unternehmens drastisch. Im September 2021 lag die Bewertung demnach noch bei drei Milliarden US-Dollar.

Das gemeinsame Unternehmen soll rund zehn Milliarden US-Dollar wert sein. Im März war Getir alleine noch rund 11,8 Milliarden US-Dollar wert und hat daher ebenfalls eingebüßt. Der Gorillas-Geschäftsführer Kagan Sümer soll infolge der Übernahme das von ihm gegründete Unternehmen verlassen. Auch werden Entlassungen erwartet.

Schon seit Juni dieses Jahres gab es Gerüchte um eine mögliche Übernahme von Gorillas durch einen Konkurrenten: Zuerst habe es unverbindliche Gespräche mit den US-Konkurrenten Gopuff und Jokr gegeben. Seit Oktober wurde Getir als Interessent gehandelt. Anfang Dezember soll auch Gorillas-Investor Delivery Hero ein Angebot vorgelegt haben.

Die Übernahme von Gorillas zeigt auch eine Konsolidierung auf dem deutschen Markt für Lieferdienste. Zu Beginn der Pandemie waren viele Lieferdienste gestartet, so auch Gorillas. Inzwischen sind nur noch das türkische Getir, der US-Konkurrent Gopuff und das deutsche Unicorn Flink übrig.