Weiterhin Protest bei Gorillas in Berlin

Lisa Marie Münster Lisa Marie Münster | 11.06.2021

Am Mittwoch wurde ein Rider fristlos gekündigt, danach legten Kollegen von ihm ihre Arbeit nieder. Seitdem blockieren Demonstrierende in Berlin Lagerhäuser von Gorillas, das Unternehmen ist erstaunlich still.

Es kehrt keine Ruhe bei Gorillas ein: Nachdem es vergangene Woche zum Streit um die erste Sitzung zur Gründung eines Betriebsrats kam, protestieren seit Mittwoch in Berlin Gorillas-Rider bei den Warenlagern des Start-ups. Auslöser war die fristlose Kündigung eines Mitarbeiters, der nach Angaben verschiedener Berichte von Seiten der Protestierenden am Mittwochmorgen ohne Abmahnung entlassen wurde. Er selbst sagte der taz: „Mir wurde vom Management kein Grund genannt.“

Kollegen von ihm begannen aus Solidarität ihre Arbeit am Lagerhaus in Charlottenburg niederzulegen. Die Gruppe Gorillas Workers Collective rief zu weiterem Protest am Warenlager am Prenzlauer Berg auf und setzte ein Ultimatum zur Wiedereinstellung bis Donnerstag Mitternacht auf. Der Protest hält weiter an, am Donnerstag rief der Betreiber eines Lagerhauses die Polizei. Die Forderung ist die Wiedereinstellung des Riders und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Abschaffung der Probezeit von sechs Monaten.

Gegenüber dem Tagesspiegel bestätigte Gorillas die „ausschließlich verhaltensbedingte Kündigung eines Mitarbeiters während seiner Probezeit. Gorillas kümmert sich aktiv um einen sachlichen Dialog mit der Mitarbeitergruppe.“ Die Kündigung sei wegen wiederholten Zuspätkommens ausgesprochen worden. Am Freitag lud Gorillas seine Mitarbeiter zu einem virtuellen Treffen ein, um über die Vorgänge zu sprechen. 

Die Riders des Unternehmens, wie die Fahrradkuriere des Lebensmittellieferdienstes sich selbst nennen, kritisieren seit Monaten die schlechten Arbeitsbedingungen. Im Winter protestierten einige von ihnen, weil sie trotz vereister Straßen und schlechter Ausstattung der Kleidung arbeiten sollten. Am vergangenen Donnerstag wählten Mitarbeitende von Gorillas einen Wahlvorstand, der der erste Schritt hin zur Gründung eines Betriebsrats darstellt. Nach Diskussionen um eine Liste von Mitarbeitenden, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen durften, kündigte Gorillas die Prüfung der rechtlichen Gültigkeit der Wahl an. 

In den sozialen Medien solidarisieren sich Riders von Unternehmen wie Lieferando oder anderen Standorten von Gorillas mit dem Protest in Berlin. Auch Politiker wie Cansel Kiziltepe von der SPD äußerten sich: „Arbeitskampf und Arbeitnehmer*innenrechte haben wir hart erkämpft. Wir lassen kein hire&fire und union-busting zu.“


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