Start-up-Finanzierung für Fortgeschrittene

Nachdem Gründer in der Seed-Phase den Grundstein für ihr neues Unternehmen gelegt haben, folgt die Start-up-Phase. Hier können sie erstmals auf Venture Capital hoffen – müssen allerdings einiges beachten. 

Läuft alles nach Plan, haben Gründer in der Seed-Phase bereits erste Kapitalgeber gefunden. In der anschließenden Start-up-Phase geht es nun darum, das eigene Produkt oder die Dienstleistung zur Marktreife voranzubringen. Dieser Abschnitt beginnt meist mit der offiziellen Unternehmensgründung. Ab diesem Moment brauchen Gründer typischerweise mehr Geld. Gleichzeitig haben Kapitalgeber aber auch schon höhere Anforderungen. 

Für Gründer geht es zum Beispiel nun darum, eine deutlich ausgereiftere Finanzplanung aufzustellen, als noch in der Seed-Phase. Die sollte mindestens drei bis fünf Jahre in die Zukunft gerichtet sein. Ebenfalls wichtig ist dazu eine Ergebnisplanung. Auch steuerliche und rechtliche Aspekte sollten sie berücksichtigen. 

In der Regel machen Start-ups in dieser Phase noch Verluste. Meist kommt in dieser Phase nur eine Finanzierung von außen in Frage, weil Gründer die benötigten Summen oft nicht selbst aufbringen können. Die Fremdfinanzierung ist besonders in Form von Eigenkapital wichtig, da dieses Geld im Gegensatz zu einem Kredit nicht zurückgezahlt werden muss.  Venture-Capital-Geber werden nun entscheidender.

Öffentliche Gelder müssen meist zurückgezahlt werden

Es gibt eine ganze Reihe an öffentlichen Förderprogrammen, auf die Gründer setzen können. Sie stellen teils ganz unterschiedliche Anforderungen. Ein guter Anlaufpunkt für Gründer ist die Existenzgründerplattform. Dort hat das Bundeswirtschaftsministerium Förderprogramme gelistet. Suchen Gründer dort nach einem Kredit haben sie allerdings den Nachteil, dass sie das Geld – im Gegensatz zu Geld von einem VC – wieder zurückzahlen müssen.

Wichtig ist in dem Fall, den Zinssatz so niedrig zu halten, wie es geht. Eine Möglichkeit, an öffentliche Gelder zu kommen, sind die zinsgünstigen Kredite der staatlichen Förderbank KfW. Welche Voraussetzungen es für diese Kredite gibt, haben wir bereits hier beleuchtet. Die KfW bietet darüber hinaus auch einen Unternehmerkredit in Höhe von bis zu 100 Millionen Euro an. Gründer haben zehn Jahre lang Zeit, ihn zurückzuzahlen. Der Zinssatz beträgt in der Regel zwischen 1 und 2,12 Prozent. 

Auf Venture Capital setzen, um das Eigenkapital zu erhöhen

Wie ein Start-up Eigenkapital aufnehmen kann, hängt von der Rechtsform ab. Wann welche Rechtsform sinnvoll ist, haben wir hier beleuchtet. Grundsätzlich können Gründer Eigenkapital einnehmen, indem sie entweder die Beteiligung bereits bestehender Investoren erhöhen oder sich neue Gesellschafter suchen. 

Beides kann allerdings dazu führen, dass Gründer einen Teil ihrer unternehmerischen Selbstständigkeit verlieren. Gleichzeitig können ihnen erfahrene Venture-Capital-Geber auch mit Tipps zur Seite stehen – ein großer Vorteil etwa im Vergleich zum Crowdinvesting, das nur in den wenigsten Fällen für Start-ups sinnvoll ist.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Beteiligungsgesellschaften, die für Gründer in Frage kommen können. Es gibt öffentliche wie den High-Tech Gründerfonds sowie private, die den Großteil von ihnen darstellen. Das ganze lässt sich noch weiter aufteilen, etwa in Business Angels oder Wagniskapitalfonds, auch große Firmen haben häufig ein Investitionsvehikel.

VC-Geber können sich entweder aktiv beteiligen und so in der Geschäftsführung mitwirken oder eine stille Beteiligung eingehen. Für ihre Beteiligung erhalten sie Anteilsrechte. Für Gründer gilt es also genau abzuwägen, ob der jeweilige VC-Geber zum Unternehmen passt,  ob er eher eine stille oder aktive Beteiligung bevorzugt und wie hoch die Firmenanteile sein sollen, die er abzugeben bereit ist. Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften hat seine Mitglieder gelistet. Dort können Gründer zum Beispiel nach einem geeigneten Geldgeber suchen.


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