Jarzombek fordert zweiten Zukunftsfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro
Lisa Marie Münster | 11.08.2021Erst im März verkündete die Bundesregierung einen Zukunftsfonds, zu dem der Staat 10 Milliarden Euro beisteuern will. Der Start-up-Bundesbeauftragte Thomas Jarzombek will nun wesentlich mehr Geld in die Hand nehmen.
Der Wahlkampf für die Bundestagswahl läuft und auch beim Thema Start-ups positionieren sich die Parteien. Gegenüber dem Handelsblatt fordert der aktuelle Beauftrage für die Bundesregierung, Thomas Jarzombek (CDU), einen zweiten Zukunftsfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro. Der erste, im März aufgesetzte Fonds umfasst zehn Milliarden Euro von der Bundesregierung, 20 Milliarden Euro steuern private Investoren bei. Der zweite Zukunftsfonds soll laut Jarzombek auch im Ausland investieren, dabei sei die Zeit jetzt günstig: „In Zeiten niedriger Zinsen kann Deutschland über Anleihen genauso gut an Kapital kommen, um es Gründern zur Verfügung zu stellen“, sagt Jarzombek dem Handelsblatt.
Außerdem fordert Jarzombek den Abbau von bürokratischen Hindernissen: „Wer gründen will, wird sich von der Bürokratie nicht stoppen lassen. Weniger Bürokratie gibt Gründern aber mehr Zeit für das Geschäft“, argumentiert Jarzombek. Die Forderung nach der Vereinfachung eines Gründungsprozesses begleitet die deutsche Start-up-Szene seit Jahren. Im internationalen Vergleich wird auch die deutsche Umsetzung einer Mitarbeiterbeteiligung an Start-ups immer wieder als kompliziert bezeichnet. Wenig attraktiv ist sie vor allem für internationale Talente, die in Ländern wie den USA hohe und schnelle Gewinne bei Erfolg ihres Unternehmens erhalten.
Der Bundesverband Deutsche Start-ups setzt fordert eine Strategie für Start-ups in den ersten 100 Tagen der neuen Bundesregierung ab Herbst 2021. Ideen gibt es. Die Grünen fordern beispielsweise die Möglichkeit, dass jede und jeder Deutsche einmal im Leben 25.000 Euro zur Verfügung gestellt bekommt, um zu günden. Eine Rückzahlung ist nur im Falle eines Erfolgs des Unternehmens notwendig.
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