Migrant Founders Monitor 2023 bestätigt Bürokratie als große Hürde

Marc Nemitz Marc Nemitz | 04.05.2023

Startups in Deutschland profitieren von talentierten Gründern aus dem Ausland. Doch trotz ihrer Vorteile stoßen diese High Potentials oft auf bürokratische Hürden und Sprachbarrieren.

Der Migrant Founders Monitor von Startup-Verband e.V. und Friedrich-Naumann-Stiftung betont die Bedeutung von Internationalität und Einwanderung für das Startup-Ökosystem, da talentierte Mitarbeiter den Fachkräftemangel lindern und ambitionierte Migrant Founders wertvolle Impulse für Innovation und Wachstum leisten. Der Bericht untersucht die Eigenschaften und Herausforderungen von Gründern mit Migrationshintergrund in Deutschland.

Aus dem diesjährigen Migrant Founders Monitor ergibt sich vor allem eine zentrale Botschaft: Einwanderung spielt auch bei den Themen Innovation, Gründung und damit der wirtschaftlichen Entwicklung eine wichtige Rolle.

Maren Jasper-Winter, Vorstandsmitglied Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit

Die aktuelle Studie zeigt, dass Gründer mit Migrationshintergrund einen bedeutenden Teil des deutschen Startup-Ökosystems ausmachen, mit einem Anteil von 21 Prozent. Sechs von zehn deutschen Startups mit Milliardenbewertung haben mindestens einen Migrant Founder im Gründungsteam. Die Verteilung der Migrant Founders auf Branchen und Bundesländer hängt eng mit der Internationalität und Bevölkerungsstruktur der jeweiligen Standorte zusammen. Ein weiteres Ergebnis des Migrant Founders Monitors ist, dass sechs von zehn Migrant Founders Gründer erster Generation sind, die im Ausland geboren wurden.

Das Startup-Ökosystem ist sehr international – auch hier in Deutschland. Gleichzeitig liegt noch viel Potential brach. Wenn wir internationaler und attraktiver für Gründer*innen aus aller Welt werden, profitiert unser Land davon.

Magdalena Oehl, stellvertretendes Vorstandsmitglied Startup-Verband

Studium und Arbeitsmarkt als Motivatoren

Ein großer Teil der Migrant Founders erster Generation ist nach Deutschland gekommen, um hier zu studieren. Diese Entwicklung bestätigt die internationale Attraktivität der deutschen Hochschul- und Forschungslandschaft. Ein weiterer Faktor ist die Stärke des deutschen Arbeitsmarktes, der 22 Prozent der befragten Migrant Founders dazu bewegt hat, für einen Job ins Land zu kommen. Allerdings zeigt sich auch, dass nur ein vergleichsweise geringer Anteil von 8 Prozent der Befragten nach Deutschland gekommen ist, um hier zu gründen.

Bürokratie als Barriere

Die Studie beschreibt, dass 42 Prozent der Migrant Founders erster Generation im Umgang mit Behörden und Ämtern in Deutschland im Nachteil sind. Komplexe Vorgänge und fehlende Digitalisierung erschweren die Zusammenarbeit und führen zu höheren Kosten und Zeitverlusten, da zusätzliche Dienstleistungen wie Übersetzungen benötigt werden. Ein Drittel der Befragten empfindet auch den Kontakt mit Banken als schwierig und ähnliche Herausforderungen treten hier auf.

Im Ergebnis zeigt sich das hohe Potenzial der Migrant Founders im deutschen Startup-Ökosystem. Insbesondere ihre internationalere Ausrichtung und ihr Streben nach Venture Capital als Wachstumsressource machen sie zu wertvollen Akteuren in der deutschen Wirtschaft. Allerdings müssen noch Hindernisse bei Bürokratie und Banken abgebaut werden, um ihr volles Potenzial ausschöpfen zu können und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu erhöhen.

Den gesamten Migrant Founders Monitor 2023 kann man hier auf der Seite des Startupverbands herunterladen.


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