Studie: Einfluss von Vorbildern und Bildung auf Startup-Gründungen

Chancengerechtigkeit im Startup-Universum. Erfahre warum der familiäre Hintergrund nicht nur eine persönliche Geschichte, sondern auch ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Startups ist - und wie dies die Wirtschaft für alle verändern könnte.

Gütersloh, 7. Mai 2024 - Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung und des Startup-Verbands wirft Licht auf die Bedeutung familiärer Einflüsse auf angehende Unternehmer. Die Studie, die 1.800 Gründer befragte, zeigt, dass der Bildungsgrad der Eltern und deren beruflicher Hintergrund einen erheblichen Einfluss auf den Werdegang von Startup-Gründer haben.

Akademischer Hintergrund prägt Startups:

Die Ergebnisse zeigen, dass sechs von zehn Gründer aus Familien mit mindestens einem Elternteil stammen, der einen akademischen Abschluss hat. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der Akademiker in der Gesamtbevölkerung in derselben Altersgruppe deutlich niedriger. Darüber hinaus waren bei 38 Prozent der Gründer mindestens ein Elternteil selbstständig tätig, und 24 Prozent haben sogar Unternehmen mit Angestellten geführt.

Familiäre Unterstützung als Schlüssel:

Die Studie zeigt, dass Unternehmer als Eltern oft als Vorbilder fungieren und ihren Kindern Zugang zu wertvollen Netzwerken verschaffen. Dies führt dazu, dass zwei Drittel der Gründer aus Unternehmerfamilien dank ihrer familiären Verbindungen Kontakt zu anderen Unternehmer hatten. Im Gegensatz dazu hatten nur 14 Prozent der Befragten mit einem anderen familiären Hintergrund ähnliche Möglichkeiten.

Chancengerechtigkeit und Potenzial:

Die Untersuchung verdeutlicht auch, dass Gründer aus verschiedenen sozialen Hintergründen unterschiedlichen Zugang zu finanziellen Ressourcen haben. Während 70 Prozent der Gründer mit unternehmerischen Eltern in schwierigen Situationen auf finanzielle Unterstützung ihrer Familie zählen können, beträgt dieser Wert bei Kindern aus Arbeiterfamilien nur 14 Prozent. Trotz dieser Unterschiede zeigen sich jedoch Parallelen in der Zielstrebigkeit und dem Mindset der Gründer, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft.

Schlussfolgerung und weiterführende Gedanken

Die Studie betont die Rolle von Vorbildern, Netzwerken und finanzieller Unterstützung bei der Gründung von Startups. Es wird deutlich, dass erfolgreiche Startups nicht nur wirtschaftliche Erfolge erzielen, sondern auch dazu beitragen können, Chancengerechtigkeit zu fördern. Um das volle Potenzial auszuschöpfen, sollten jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um den Zugang zu Ressourcen und Unterstützung für angehende Gründer aus allen sozialen Schichten zu verbessern.

Die Studie liefert wichtige Einblicke in die Dynamik der klassischen Startup-Ökonomie, insbesondere in Bezug auf die Rolle von familiären Hintergründen und deren Einfluss auf den Erfolg von Unternehmensgründungen, die oft durch Wagniskapital gefördert werden. Jedoch gibt es Punkte, die einer weiteren Untersuchung bedürfen. Zum Beispiel sollte die automatische Assoziation einer höheren Mitarbeiteranzahl mit einem positiven Ergebnis kritisch hinterfragt werden, insbesondere im Kontext des familiären Hintergrunds der Gründer. Es ist möglich, dass Gründer ohne familiären Hintergrund im Bereich der Akademiker oder Selbstständigen das Unternehmen möglicherweise anders führen, indem sie beispielsweise das vorhandene Kapital effizienter nutzen und den Cashburn gering halten. Daher wäre eine vertiefte Analyse der Unterschiede in Bezug auf die Profitabilität der Gründungen äußerst interessant.

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