Tado geht nicht per Spac an die Börse

Anders als lange geplant, wird das Münchner Thermostat-Start-Up Tado nicht via Spac an die Börse gehen. Die Firmenhülle hat schon einen neuen Kandidaten. 

Nach monatelangen Verhandlungen wird das Münchner Thermostat-Start-up Tado nicht per Spac an die Frankfurter Börse gehen. Ursprünglich war geplant, dass die Firmenhülle GFJ ESG Acquisition I mit dem 2011 gegründeten Start-Up fusioniert. Eine Bewertung von 450 Millionen Euro schien anfangs möglich. Im März wurde diese Schätzung bereits auf 400 Millionen Euro gesenkt – jetzt platzte der Deal endgültig. 

Tado plane weiterhin einen Börsengang, nur nicht mehr mithilfe von GFJ ESG, sagte eine Unternehmenssprecherin im Gespräch mit Businessinsider. 2022 werde ihren Angaben nach ein Rekordjahr für das Energiespar-Start-Up. Auch der Spac hat bereits konkrete Pläne: Die britische Gebäudemanagement-Firma Learnd soll nun an die Börse gebracht werden. Bei diesem Deal gibt es jedoch einen möglichen Interessenskonflikt, wie Capital berichtet. Denn die Initiatoren des Spacs, Florian Fritsch und Josef Brunner, sind auch die größten Investoren von Learnd.

Fritsch habe aber mittlerweile den Spac verlassen und auch seine Anteile am britischen Start-Up an Brunner verkauft. Dadurch gehören Brunner jetzt 75 Prozent an der Firma, die er durch den eigens initiierten Spac an die Börse bringen will. Die Geldgeber eines Spacs haben die Möglichkeit, ihr Geld zurückzufordern, wenn ihnen die übernommene Firma nicht zusagt.