Watchmaster stellt Insolvenzantrag nach Diebstahl

Der Uhrenhändler geht nach einem Einbruch in die Insolvenz: 1.000 Luxusuren wurden entwendet. Das Landeskriminalamt Berlin ermittelt.

Ein Einbruch im November hat verheerende Folgen für Watchmaster. Der Uhrenhändler meldet Insolvenz an, nachdem etwa 1.000 Uhren mit einem Verkaufspreis von laut eigenen Angaben insgesamt mehr als zehn Millionen Euro entwendet wurden. Am Dienstag stellte das Unternehmen den Insolvenzantrag beim Amtsgericht Berlin. Philipp Hackländer von der Kanzlei White & Case ist der vorläufige Insolvenzverwalter.

Der Einbruch geschah am 19.11.2022. In einer Hochsicherheitsanlage in der Berliner Fasanenstraße mietete Watchmaster Tresorräume an. Noch am gleichen Tag wurde der Diebstahl der Polizei gemeldet, jetzt ermittelt das Landeskriminalamt Berlin. Die gestohlenen Uhren gehören nur teilweise dem Unternehmen. Der größere Teil gehört Kunden, die ihre Uhren über Watchmaster gegen Provision verkaufen wollten. Die Betroffenen wurden informiert, der Versicherungsschutz soll laut eigenen Angaben greifen. 

Watchmaster hingegen erhält nur den Einkaufspreis seiner Uhren zurück. Kosten in Aufbereitung, Zertifizierung und Marketing werden nicht erstattet. Im laufenden Weihnachtsgeschäft fehlen jetzt Zukunftsumsätze und Marge, eine positive Fortführungsprognose sei nicht mehr möglich. Watchmaster wurde 2015 gegründet und ist europaweit einer der führenden Händler für Luxusuhren mit 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin, Paris und London. Der Geschäftsbetrieb soll aufrechterhalten werden.