Solarisbank will bis Mitte 2022 „IPO-ready” sein

Im dritten Quartal 2022 soll die Solarisbank an die Börse. Ob per Spac oder auf dem klassischen Wege, ist noch nicht endgültig geklärt.

Im Juli wurde die Solarisbank durch eine 190-Millionen-Euro-Finanzierungsrunde zum Einhorn, schon zuvor prüfte sie einen möglichen Börsengang. Jetzt konkretisiert der Vorstandschef Roland Folz gegenüber dem Handelsblatt, dass das Fintech im dritten Quartal 2022 an die Börse gehen will: „Bis zur Jahresmitte wollen wir IPO-ready sein“, sagt Folz.

Aktuell wird die Solarisbank mit 1,4 Milliarden Euro bewertet, ein Börsengang eines Fintechs dieser Größe wäre für Deutschland der erste seit langer Zeit. Die 2016 gegründete Solarisbank hat eine Vollbanklizenz der Bafin und dient damit vielen anderen Start-ups, die über das Fintech ihre Geschäfte laufen lassen. Es beschäftigt über 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Zahl stieg vor allem durch die Übernahme von Contis. Vor einem Börsengang müsste das Fintech noch einige Bedingungen erfüllen, so müsste zum Beispiel der Rechnungslegungsstandard auf IFRS umgestellt werden. Auch sollen die Banklizenzen aus Deutschland, England und Litauen miteinander harmonisiert werden, sodass eine einheitliche Plattform entstünde.

Zwischenzeitlich kamen Gerüchte auf, dass die Solarisbank erwäge, per Spac an die Börse zu gehen, der jetzt eingeschlagene Weg ist allerdings ein klassischer Börsengang. Fest steht aber noch nichts: „Grundsätzlich ist die Frage nicht entschieden, aber der klassische Weg über einen IPO bietet sich an“, sagt Folz im Handelsblatt. „Dann haben wir die Notierung selbst in der Hand und sind nicht wie bei einem Spac von Dritten abhängig.“ Beim Ort verliert Deutschland wahrscheinlich gegen das Ausland, ein Börsengang könnte eher in Amsterdam oder London stattfinden.