Betrüger bei Mädchenflohmarkt: Das sind die Gründe für die verspäteten Zahlungen

Viele Verkäuferinnen auf der Plattform klagen seit Monaten, dass Zahlungen nur verzögert oder gar nicht bei ihnen ankommen. Das Unternehmen versprach Verbesserung, doch die ließ bisher auf sich warten. Die Gründe dafür haben es in sich. 

Das Start-up Mädchenflohmarkt hat in den vergangenen Monaten viel Kritik einstecken müssen. Auf Bewertungsplattformen wie Trustpilot, Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram und auch sonst war in vielen Foren nicht viel Gutes über die Plattform für Second-Hand-Mode zu lesen. Die Verkäuferinnen beklagten reihenweise, dass die Auszahlungen für die verkauften Klamotten einfach nicht ankommen. Mehrere Tage warteten einige, viele andere Wochen und teilweise sogar Monate. 

Die Folge waren reihenweise Kommentare, die sich kein Start-up wünscht. „Ich warte nun schon lange auf meinen Verkaufserlös von 500€. Nachfragen zwecklos”, schreibt eine Nutzerin und vergibt einen von fünf möglichen Sternen. Eine andere schreibt: „Unfassbar mieses Geschäftsgebaren!” Und eine Dritte: „Werde auf Mädchenflohmarkt nie wieder was verkaufen, da das Geld nicht ausgezahlt wird.” 

Mädchenflohmarkt kämpft seit Monaten mit den Problemen

Mädchenflohmarkt sollte die Verkäuferinnen laut Webseite auszahlen, sobald die Kundinnen ihr Produkt erhalten und bestätigt haben, dass damit alles in Ordnung ist. Mädchenflohmarkt agiert dabei als eine Art Treuhänder, damit Käuferin und Verkäuferin den Handel möglichst sicher abwickeln können und kassiert dafür eine Provision von zehn Prozent. 

Bereits im Februar berichtete Startbase über die massiven Probleme des Start-ups und auch die herbe Kritik, die die Verkäuferinnen über dem Start-up entluden. Damals hieß es, man sei Opfer von Betrügern geworden, die versucht hätten, die Plattform systematisch auszutricksen. Die Gründer Peter Ambrozy und Maria Spilka schrieben über die Betrugsversuche:  „Diese sind systematisch und von einer Gruppe ausgeführt”. Sie ergänzen: „Wir haben das bei der Polizei bereits zur Anzeige gebracht.” In der Folge müssten alle Zahlungen einzeln geprüft werden, was zu Verzögerungen geführt hätte. Das Versprechen an die Nutzerinnen im Februar aber war klar: Ausstehende Zahlungen würden bald beglichen. 

Betrüger machen Mädchenflohmarkt zu schaffen

Mehr als zwei Monate später haben die meisten Nutzerinnen von den Verbesserungen nichts gespürt. Noch immer kommen reihenweise Zahlungen stark verzögert an, wie viele Kommentare in den sozialen Netzwerken und auf Bewertungsplattformen zeigen. Startbase hat deshalb noch einmal Nachforschungen angestellt und die Gründe für die erneute Verzögerung bei Mädchenflohmarkt in Erfahrung bringen können – und die haben es womöglich in sich. 

Denn nach Aussage von Co-Gründer Ambrozy habe es nicht nur eine Masche gegeben, mit denen Betrüger versucht hätten, die Plattform auszutricksen, sondern gleich mehrere. So hätten Betrüger unter anderem versucht, mit gestohlenen Kreditkarten Klamotten zu erwerben, aber auch über verkaufte Artikel Geld zu waschen. Auch das Empfehlungsprogramm des Start-ups hätten windige Betrüger ausgenutzt, um abzukassieren. All das geschah offenbar nicht nur vereinzelt, sondern in großem Maße, so dass Ambrozy sogar organisierte Bandenkriminalität hinter den Attacken auf sein Start-up vermutet. 

Mädchenflohmarkt sagt: Die Probleme sind gelöst

Mittlerweile will Mädchenflohmarkt nun aber alle Probleme in den Griff bekommen haben. Vor rund einer Woche teilte das Start-up auf Anfrage mit, dass man nach erfolgreicher Umsetzung neuer Maßnahmen nun auch die zurückgehaltenen Auszahlungen zu über 98% freigeben konnte. Verkäuferinnen sollten also – wenn denn diesmal alles glatt läuft – in den kommenden Tagen ihr Geld erhalten. Dann könnte auch die Welle an Kritik abflachen. Bei Mädchenflohmarkt dürfte man diesem Moment entgegenfiebern. 


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