Digitale Gesundheitslösungen sind auf dem Vormarsch
Lisa Marie Münster | 07.12.2020Sechs Apps können Ärzte bisher per Rezept verschreiben. Sie sollen zum Beispiel Schlafprobleme oder Angststörungen bekämpfen, gegen chronischen Tinnitus helfen und bei der Gewichtsabnahme unterstützen. Die privaten Krankenversicherer sehen darin die Zukunft ihrer Branche.
Eine App auf Rezept: nachdem bereits 2019 das Gesetz dazu in Kraft trat, sind mittlerweile sechs Apps auf dem Markt zugelassen. Sie alle mussten eine dreimonatige Kontrolle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte durchlaufen und eine Zertifizierung erhalten.
Die App Invirto ist die aktuellste Zulassung vom 3. Dezember. Sie unterstützt Menschen, die Angststörungen haben, mit einer Virtual-Reality-Brille. Damit können Ärzte und Psychotherapeuten gemeinsam mit ihren Patienten Situationen erleben, die sie in Angst versetzen. Kalmeda unterstützt bei chronischem Tinnitus, Vivira behandelt Rücken-, Knie- und Hüftschmerzen durch Übungsanleitungen. Gewichtsreduktion aus medizinischen Gründen begleitet Zanadio durch eine Adipositastherapie, die Ernährung, Bewegung und Verhalten umfasst. Diese vier Apps sind bisher vorläufig in das Register aufgenommen. Die Apps müssen in zwölf Monaten Gebrauch nachweisen, dass ihre positiven Effekte von Dauer sind, sonst werden sie wieder aus der Zulassung genommen.
Zwei Apps haben auch diese Probe schon bestanden: Somnio unterstützt bei Ein- und Durchschlafproblemen, Velibra dient der Bekämpfung von Angst- und Panikstörungen.
Die zahlreichen Anbieter kommen scheinbar genau zur richtigen Zeit. Denn Private Krankenversicherer sehen inzwischen das größte Potential ihrer Branche in Gesundheits-Apps: Das sagen 94 Prozent der für eine Deloitte-Studie befragten 16 Vorstände privater Krankenversicherungsunternehmer. Darunter fallen jedoch nicht nur medizinische Apps wie Somnio oder Velibra, sondern auch zum Beispiel Fitnessapps. Außerdem sehen die privaten Krankenversicherer mit einer 100-prozentigen-Zustimmung die Digitalisierung als den relevantesten Veränderungstreiber der Branche.
Laut Marktforschungsinstitut EPatient Analytics nutzen 20 Millionen Deutsche Gesundheits-Apps, rund 10 Millionen Diagnostik-Apps. Ein Anstieg ist gerade in der Corona-Pandemie zu verzeichnen, seit dem Frühjahr stieg allein die Nutzung der Apps zur Diagnose um drei Prozent.
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