Französische Kunden wollen N26 verklagen

Eine Anwältin wirft der Bank vor, „völlig willkürlich“ Geld blockiert zu haben, als die Bankkunden es brauchten.

In Frankreich wollen offenbar mehr als 50 Kunden gegen die Berliner Neobank N26 klagen. Ihr Vorwurf: DIe Bank soll ihnen völlig willkürlich Geld blockiert haben, als sie es brauchten. Im April soll der Fall vor Gericht besprochen werden. In einer Facebookgruppe mit 685 Mitgliedern würden Kunden erklären, dass N26 ihr Konto einfach so geschlossen und ihr Geld einbehalten haben. Das berichtet Finance Forward. Dem Bericht zufolge sagte eine Anwältin gegenüber dem französischen Nachrichtensender RMC: „So etwas hat man noch nie gesehen: Dass eine Bank auf eigene Faust und völlig willkürlich und unbefugt das Geld eines Kundens blockiert, der dieses braucht, um alltägliche Transaktionen durchzuführen.“

Über Monate sollen Kunden drei- bis vierstellige Summen nicht zurückbekommen haben, so der Vorwurf. N26 spricht derweil offenbar von einer „Routineüberprüfung“ im Zusammenhang mit der Bekämpfung von Geldwäsche. Die Kunden würden ihr Geld wiedersehen. In Frankreich gebe es auf 2,5 Millionen Kunden nur wenige Hundert Kontoschließungen im Jahr.

Die aktuellen Fälle könnten ein Hinweis darauf sein, dass N26 seine Maßnahmen gegen Geldwäsche verschärft: Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) hatte die Neobank bereits im Mai 2021 zu stärkeren Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufgefordert. Im November ordnete die Aufsicht an, dass die Bank ab dem 6. November monatlich nur noch 50.000 Neukunden aufnehmen darf.