Online-Apotheke Kurando meldet offenbar Insolvenz an

Durch das anstehende E-Rezept sind einige Lieferdienste für Medikamente an den Start gegangen. Kurando konnte sich offenbar nicht durchsetzen. 

„Aufgepasst! Kurando ist bis auf Weiteres geschlossen. Ihr könnt derzeit leider keine Produkte bestellen“, heißt es auf der Webseite des Berliner Apotheken-Lieferdienst. Die ehemaligen Sennder-Manager Lukas Pfaffernoschke und Niklas Spiegel haben den Lieferdienst erst im Oktober 2021 gegründet. Medienberichten zufolge soll sich das Start-up nun in einem vorläufigen Insolvenzverfahren befinden.  

Man würde sich aktuell ein Bild von der finanziellen Situation des Unternehmens machen und sichere das verbliebene Vermögen ab, sagt der zuständige Insolvenzverwalter Philipp Grauer zu Gründerszene. Bis Anfang Juli soll entschieden werden, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. 

Kurando sammelte in seiner ersten Finanzierungsrunde eine Million Euro ein. Seitdem wurde kein neues Investment bekannt gegeben. Anders sieht es bei dem Konkurrenten Mayd aus. Der Lieferdienst für Medikamente hat erst zu Beginn dieses Jahres eine Finanzierung in Höhe von 30 Millionen Euro eingesammelt. Doch nicht nur die hoch finanzierte Konkurrenz dürfte ein Problem für Kurando darstellen. Das Start-up hätte sich auch gegen juristische Angriffe wehren müssen, wie das Branchenportal Apotheke adhoc berichtet. Demnach habe die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) die Beratung und das Preismodell des Start-ups bemängelt. Die Kammer habe beide Geschäftsführer verklagt. Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass es nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu einem Prozess kommt.