Unzer geht nach Berlin

Der Zahlungsdienstleister verlagert seinen Hauptsitz in die Hauptstadt, will am Gründungsort Heidelberg aber einen Sitz behalten. 

Der Zahlungsdienstleister Unzer ist mitten im Umbruch. Erst gab es Stress mit der Bafin, dann einen neuen Beirat mit prominenter Besetzung und jetzt zieht es das Fintech von Heidelberg nach Berlin. 

Da die Firma ursprünglich aus dem Fintech „Heidelpay” hervorgegangen ist, war der Sitz bisher in Baden-Württemberg verordnet. Doch CEO Robert Bueninck zufolge wolle man nun ein neues Kapitel aufschlagen: „Unzer wird oft noch als ehemalige Heidelpay wahrgenommen. Doch das liegt bereits lange hinter uns. Inzwischen vereint Unzer dreizehn Firmen unter einer Marke, mit der wir einzigartig im Markt positioniert sind. Mit der Verlagerung unseres Fimensitzes in die deutsche Hauptstadt und europäische Metropole Berlin unterstreichen wir unseren Wachstumsanspruch und die Internationalisierung unseres Angebots”, sagt Bueninck. Der Standort in Heidelberg soll aber erhalten bleiben. 

Der Payment-Anbieter Unzer, 2009 gegründet, hat mittlerweile 70.000 Kunden gewinnen können. Seit 2019 gehört das Unternehmen mehrheitlich zu KKR. Anfang des Jahres hatte die Firma das Berliner Start-up Tillhub übernommen, um weiter zu wachsen. Allerdings ist nicht alles rosig beim Fintech: Ende August hatte die Bafin ein Neukundenverbot angeordnet und einen Sonderbeauftragten bestellt, weil die Aufsicht mehrere „teils gravierende Mängel” bei Unzer festgestellt hatte.