Darum startet Tomorrow eine neue Crowdfunding-Runde
Die Gründer der Neobank erläutern, warum sie wieder auf Crowdfunding statt ausschließlich auf Wagniskapitalgeber setzen und wieso die Crowd zukünftig auch einen Beiratssitz bekommen soll.
Jakob Berndt und Michael Schweikart, zwei der drei Gründer der Neobank Tomorrow, zapfen bereits zum dritten Mal ihre “Community” an, wie sie es nennen. Die Unternehmer hoffen, wie in der Vergangenheit erfolgreich Kapital auf diesem Weg zu bekommen. Aber es gehe nicht nur um Geld, man sehe auch andere Vorteile an diesem Finanzierungskanal. Fünf Fragen an die Tomorrow-Gründer zu Crowdfunding und Beiratsstrukturen.
Herr Berndt, Herr Schweikart, Sie setzen bereits zum dritten Mal auf Crowdfunding, um Geld einzusammeln. Haben Sie keine Lust auf normale Investoren?
Schweikart: Daran liegt das nicht. Wir haben ja auch dieses Mal wieder parallel Geld bei professionellen Investoren eingesammelt, insgesamt fünf Millionen Euro. Dazu kommen jetzt bis zu acht Millionen Euro von Crowdinvestoren. Aber wir sind Überzeugungstäter, wenn es ums Crowdfunding geht. Wir wollen so nicht nur Geld einsammeln, sondern auch die Community rund um Tomorrow stärken.
Mit dieser Runde wird die Crowd zum größten Anteilseigner bei Tomorrow. Was für praktische Konsequenzen hat das?
Schweikart: Wir wollen die Rolle der Crowd-Anleger und -Anlegerinnen noch einmal stärken. Deswegen schaffen wir einen weiteren Sitz in unserem Beirat. Dort soll eine Vertreterin oder ein Vertreter sitzen, die oder der in Zukunft mitreden darf. Es war immer unser Ziel, alle relevanten Stakeholder unseres Unternehmens dort einzubinden. Deswegen gibt es auch bereits einen Vertreter unserer Mitarbeitenden.
Wie sieht das in der Praxis aus? Es dürfte ja gar nicht so einfach sein, die vielen Kleinanleger auf eine Linie zu bringen.
Berndt: Wir werden diese Auswahl mit entsprechenden Tools unterstützen. Am Ende soll dann ein Beiratsmitglied aus der Mitte der Community benannt werden, per Abstimmung. Wer das ist, ist uns relativ egal, wir machen nur wenige Vorgaben. Aber gute Englischkenntnisse bräuchte der- oder diejenige schon. Und am Ende muss der Rest des Beirats die Berufung natürlich noch absegnen.
Tomorrow ist eines der wenigen größeren Start-ups, das regelmäßig auf Crowdfunding setzt. Warum macht das eigentlich sonst niemand?
Berndt: Viele haben in den vergangenen Jahren bei uns nachgefragt, wie das funktioniert. Und wir geben darüber auch bereitwillig Auskunft. Ich würde schon sagen, dass wir Crowdfunding auch für größere Marken wieder ein bisschen hoffähig gemacht haben. Aber: Es ist ein Instrument, das sich nicht für jeden eignet. Wir haben erstmal die Community aufgebaut und dann irgendwann das Crowdinvesting darauf aufgesetzt. Diesen Weg kann und will sicher nicht jeder gehen.
Will Tomorrow auch in Zukunft weiter auf dieses Modell setzen?
Berndt: Wie schon gesagt, wir sind Überzeugungstäter. Insofern wüsste ich nicht, was dagegen spricht. Aber entschieden ist noch gar nichts. Wir machen diese Runden ja nicht um ihrer selbst willen, sondern abhängig von unseren Kapitalwünschen. Insofern schauen wir mal, wie das 2023 aussieht.
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