N26 wegen Geldwäsche in Bedrängnis

Die Neobank hat schon länger mit Kriminellen Probleme, die die Konten des Geldhauses nutzen. Zwei neue Recherchen zeigen nun das ganze Ausmaß. 

Die Smartphonebank N26 kämpft seit einiger Zeit mit Geldwäschern und Betrügern, die die Konten der ihrer Bankkunden kapern. Die Bafin sah das Problem vor einiger Zeit sogar als so groß an, dass sie der Bank mit Sitz in Berlin einen Geldwäschebeauftragten ins Haus setzte. 

Eigentlich sollte das Problem so kleiner werden, doch zeigen neue Zahlen, dass die Bank immer noch vermehrt mit Geldwäsche zu kämpfen hat – und das offenbar deutlich häufiger als andere Geldhäuser. Das Handelsblatt hat beim Landeskriminalamt in Niedersachsen nachgefragt. Dort heißt es, seit 2019 sei rund jede zehnte Geldwäscheverdachtsmeldung von N26 gekommen, die Wirtschaftswoche hatte das Gleiche zuvor in Brandenburg abgefragt und war zu einem ähnlichen Ergebnis gelangt. 

Geldwäscheverdachtsmeldungen müssen Banken an die Financial Intelligence Unit in Köln melden, die beim Zoll angesiedelt ist. Diese analysiert die Transaktionen und leitet sie gegebenenfalls an die örtlichen Landeskriminalämter weiter. 

Fraglich ist, ob die negativen Meldungen zur Bank die aktuelle Finanzierungsrunde torpedieren könnten. Die Bewertung des Fintechs soll offenbar auf mehr als zehn Milliarden US-Dollar steigen, wenn denn alles glatt geht.