Start-ups von bereits vorher erfolglosen Gründerinnen und Gründern scheitern häufiger

Sophie Deistler Sophie Deistler | 11.04.2022

Offenbar nicht alle Gründer lernen aus ihren Fehlern, wie eine Studie zeigt. Dass sie auch mit ihrem nächsten Start-up scheitern, könnte an mangelnden unternehmerischen Fähigkeiten liegen.

Eine Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim hat ergeben, dass Start-ups von bereits gescheiterten Gründerinnen und Gründern häufiger scheitern als Erstgründungen. So liegt die Wahrscheinlichkeit, dass eine Neugründung von gescheiterten Gründerinnen und Gründern nach einem Jahr noch existiert 3,8 Prozentpunkte niedriger als bei Erstgründungen.

Besonders hoch ist die Wahrscheinlichkeit, erneut zu scheitern, wenn die Gründerinnen und Gründern für ihr voriges Start-up Konkurs anmelden mussten.  In diesem Fall ist es sogar um 3,9 Prozentpunkte wahrscheinlicher, dass sie auch bei ihrem neuen Start-up wieder Konkurs anmelden müssen. Grund dafür könnte laut der Studie sein, dass es den gescheiterten Gründerinnen und Gründern an unternehmerischen Fähigkeiten mangelt. Unterschiede in Alter, Bildungsabschluss, Erfahrungen mit Leitungsfunktionen und Branche würden dagegen keine Rolle spielen.

Die Studienautorin Bettina Müller vom Institut für Mittelstandsforschung an der Universität Mannheim kritisiert aufgrund der Ergebnisse die Pläne der Bundesregierung, gescheiterte Gründerinnen und Gründer mit einem Förderprogramm bei der Neugründung zu unterstützen. „Unsere Studie weist darauf hin, dass hier eine differenzierte Herangehensweise sinnvoller wäre“, sagt Müller. Sie schlägt vor, geeignete Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Gruppe der gescheiterten Gründerinnen und Gründer gezielt zu unterstützen.

Die Studie basiert auf dem Gründungspanel von ZEW und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Die Entwicklung von rund 6.000 Unternehmen wird über mehrere Jahre verfolgt. Dazu werden die Unternehmen jedes Jahr telefonisch befragt.


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