Fintech Neufund ist zurück

Mitte des Jahres stellte Neufund nach Reibereien mit der BaFin den Betrieb ein. Gründerin Zoe Adamovicz gibt jetzt bekannt, mit vier Millionen Euro an Investorengeldern das Angebot Anfang 2021 wieder aufzunehmen.

Das Fintech Neufund war eigentlich vom Spielfeld verschwunden. Jetzt gibt es bekannt, vier Millionen Euro eingesammelt zu haben. Investoren sind Udo Schloemer von Factory Berlin, Christoph Maire von Atlantic Labs, Freigeist Capital und Dario Suter vom Medienunternehmen DCM.

Neufund wurde 2016 von Zoe Adamovicz gegründet und will über eine Blockchain-Plattform Kleinanlegern die Chance geben, sich an der Finanzierung von Start-ups zu beteiligen – über sogenannte Equity Token Offerings (ETO). Nach Anlaufschwierigkeiten wurde erst im letzten Jahr das erste Start-up, der E-Bike-Hersteller Greyp, finanziert. Doch kurz danach schritt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein, weil kein Wertpapierprospekt zur Anlage veröffentlicht wurde. Das muss allerdings bei allen angebotenen Wertpapieren gemacht werden, die unter 100.000 Euro liegen, um potentielle Anleger ausreichend zu informieren. Im Juni diesen Jahres gab Adamovicz bekannt, dass Neufund eingestellt werden würde und gab auch der nach ihrer Meinung restriktiven und innovationsfeindlichen Haltung der BaFin die Schuld. Dieser Darstellung stellten sich einige Köpfe der Start-up-Szene entgegen.

Jetzt ist Neufund zurück: Die vier Millionen kommen zur Series-A-Finanzierungsrunde von 3,4 Millionen hinzu. Investiert soll in die Weiterentwicklung der Produkte von Neufund, mehr Benutzerfreundlichkeit des Angebots und es soll eine Lizenz beantragt werden. In ihrer Bekanntgabe sagt Adamovicz, dass Neufund Anfang 2021 wieder aktiv sein wird und sich auf eher kleine bis mittlere Start-ups konzentrieren will, die sich mit Nachhaltigkeit und Problemlösungen moderner Herausforderungen befassen.