Scalable Capital muss Schadensersatz wegen Datendiebstahl zahlen

Ein Kunde erstritt die Zahlung vor Gericht. Im Jahr 2020 war es zu dem Vorfall gekommen, etwa 33.000 weitere Kunden waren damals getroffen. 

Im Oktober 2020 war es bei dem Roboter-Vermögensverwalter Scalable Capital mit Sitz in München zu Datendiebstählen gekommen. Damals sollen sich Unbefugte Zugang zu den Daten von über 33.000 aktiven oder früheren Kunden verschafft haben. Einer dieser Betroffenen war deshalb vor Gericht gezogen. Vor dem Landgericht München I hat er nun Schadenersatz in Höhe von 2.500 Euro erstritten, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet. Das Urteil gilt als das erste, das zugunsten eines Opfers von Datendiebstählen durchgesetzt wurde.

Das Gericht hat das Urteil bereits am 9. Dezember gefällt. In diesem hat die 31. Zivilkammer einen Identitätsdiebstahl bejaht. Dieser berechtige zum Anspruch auf Schadenersatz nach Artikel 82 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), wie die FAZ berichtet. Betroffenen solle nun im Fall von schuldhaften Verstößen ein „angemessenes Schmerzensgeld“ zustehen. Scalable Capital solle zudem für zukünftige Schäden zahlen, die der Datendiebstahl verursacht habe. Das könnte teuer werden. 

Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht. Scalable Capital kann noch in Berufung gehen und hält die Entscheidung des Landesgerichts für unzutreffend. Spannend wird nun, welche Bedeutung der Fall in Zukunft haben wird. Weitere Menschen könnten sich für ein Gerichtsverfahren entscheiden.