Lyto Brands Group: Personalisierte Printprodukte als Geschäftsmodell

Die Lyto Brands Group will mit ihren Marken für personalisierte Produkte das Zuhause von Millionen Menschen individueller gestalten. Helfen soll dabei eigene Software.

Im E-Commerce ist das Vorfinanzieren von Waren ein verbreitetes Risiko, das Unternehmen und Investoren gleichermaßen scheuen, denn ein Flop bedeutet oft, auf unverkäuflicher Ware sitzen zu bleiben. Lars Klein und Niklas Mallmann haben sich diesen Herausforderungen gestellt und mit der Lyto Brands Group einen eigenen Weg eingeschlagen: Ihr Geschäftsmodell basiert auf personalisierten Produkten, die erst nach der Bestellung produziert werden. Dies verhindert nicht nur Überproduktion und ist somit nachhaltig, sondern schont auch die Liquidität des Unternehmens, da keine Ware vorfinanziert werden muss.

Aufbau von Nischenmarken für personalisierte Produkte

Lyto bedient sich eines vielfältigen Sortiments, das von individuell gestalteten Postern über Acrylglasprodukte bis hin zu Heimtextilien und Accessoires reicht. Diese Produktpalette ermöglicht es dem Unternehmen, sich an verschiedenste Kundenwünsche anzupassen und für jeden Anlass ein personalisiertes Produkt anzubieten. Trotz des Potenzials von Print-on-Demand haben es bisher nur wenige europäische Akteure geschafft, sich als Marken im Markt für personalisierte Produkte zu etablieren. Lyto hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu schließen. Mit einem Ansatz, der themenbasierte Nischenmarken wie "MeinBabyposter" für Geburten oder "Hey Balu" für Haustiere kreiert, streben Klein und Mallmann danach, Marken zu schaffen, die für spezielle Kundengruppen, wie etwa Haustierbesitzer, die erste Wahl für personalisierte Geschenke darstellen.

Technologische Expertise als Differenzierung

Lars Klein, der Informatik an der Universität Köln studierte und einen Master-Abschluss an der Handelshochschule Leipzig erwarb, bringt als Entwickler technisches Verständnis in das Unternehmen ein. Seine Erfahrungen fließen in die Entwicklung von Lytos komplexen Backend-Systemen ein, die eine effiziente Verarbeitung der personalisierten Bestellungen gewährleisten. Ungewöhnlich für ein E-Commerce-Unternehmen: Lyto hat in den letzten zwei Jahren rund 500.000 Zeilen Code entwickelt, um die komplexen Prozesse der Erstellung und Abwicklung personalisierter Produkte zu automatisieren. Niklas Mallmann, Absolvent der WHU und ehemaliger Unternehmensberater, widmet sich bei Lyto den kreativen Aspekten wie Content-Erstellung und Produktentwicklung. Die Fähigkeit, auch kreative Prozesse effizient zu gestalten, könnte für Lyto von Vorteil sein, um sich in der Branche zu etablieren. Beide Gründer verfolgen das Ziel, Lyto als einen führenden Anbieter für personalisierte Produkte in Europa zu positionieren – ein Vorhaben, das, wenn es erfolgreich umgesetzt wird, das Unternehmen an die Spitze dieses Marktes bringen könnte.

Wachstum und Unterstützung durch namhafte Investoren

Die Strategie von Lyto, den Personalisierungsprozess auf eine Dauer von unter 30 Sekunden zu reduzieren und sich auf mobile Nutzer zu konzentrieren, spiegelt die Bedeutung von Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit in der Customer Experience wider. Die Hauptkommunikationskanäle sind videozentrische Kanäle wie TikTok und Instagram Reels, was die Ausrichtung auf eine jüngere, bewegtbildaffine Zielgruppe unterstreicht. Mit einem Wachstum von etwa 400% in den vergangenen zwei Jahren könnte Lyto einen Trend im E-Commerce-Sektor setzen, der sich auf die Schaffung von sogenannten Love Brands konzentriert – Marken, die nicht nur für ihre Produkte, sondern auch für ihre Werte, Community und Service geschätzt werden. Unterstützt wird Lyto dabei von Investoren wie Ole Strohschnieder, Gründer von Just Spices, und Philipp Kadelbach, Gründer von Flightright. Ein 15-köpfiges Team und eine hauseigene Content-Produktionsagentur bilden das Rückgrat des Unternehmens, das sich darauf konzentriert, authentische und ansprechende Inhalte für seine Kunden zu erstellen. Während die Vision von Lyto darauf abzielt, eine führende Rolle im europäischen Markt für personalisierte Produkte einzunehmen, bleibt es ein ambitioniertes Unterfangen, das Engagement, Kreativität und eine fortlaufende Anpassung an die sich schnell ändernden Marktbedingungen erfordert.