Lilium startet an der Börse

Der Flugtaxi-Hersteller gibt am Mittwoch sein Debüt an der US-amerikanischen Nasdaq. 

Es ist das Event in der sonst nachrichtenarmen Woche in der Start-up-Welt: Der deutsche Flugtaxiproduzent Lilium startet an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Das deutsche Unternehmen ist dafür mit dem Spac namens Qell verschmolzen. Dieser Spac ist eine leere Hülle, die an der Börse gelistet und mit Aktionärsgeld vollgepumpt ist, das durch den Zusammenschluss an Lilium fließt. Im Gegenzug wird die Firma an der Börse gelistet. Seit Mittwoch, 9:30 Uhr deutscher Zeit, ist das der Fall.

Einsammeln wollte das deutsche Start-up eigentlich rund 834 Millionen US-Dollar, muss aber laut Handelsblatt-Recherchen mit rund 300 Millionen Euro weniger rechnen. Grund dafür ist, dass einige Spac-Investoren ihre Anteile vor der Übernahme zurückgegeben haben. Sie wollen ihr Geld lieber nicht in Flugtaxis investieren. Bei Spacs ist solch ein Rückzieher durchaus üblich, ein Großteil von 70 bis 90 Prozent der Anleger steigt in der Regel zu diesem Zeitpunkt aus, heißt es in einem Bericht der Citibank. Bei Lilium sind es immerhin nur 65 Prozent. 

Mit dem Geld will das Unternehmen die Produktion seiner Flugtaxis vorantreiben, an die auch der in Deutschland bekannte Investor Frank Thelen glaubt. Die Münchner wollen bereits 2024 mit einem ersten Modell auf den Markt, 2026 soll ein einzelner Jet bereits fünf Millionen US-Dollar pro Jahr erzielen, für 2027 peilt das Unternehmen einen Umsatz von 5,9 Milliarden US-Dollar an.