Liliums Fortbestand hängt vom Spac-Börsengang ab

Das Flugtaxi-Start-up muss seine Bilanz den internationalen IFRS-Regeln anpassen. Dabei fügt es einen Zusatz ein: Der Fortbestand ist bis 2022 nur gesichert, wenn der Börsengang im dritten Quartal funktioniert. Auch beim Anlaufverlust gibt es Korrekturen.

Lilium strebt per Spac an die Börse. Jetzt wird klar, wie wichtig dieser Schritt für das Flugtaxi-Start-up ist: Nach einer Korrektur in der Unternehmensbilanz für 2019 ist die Bedingung für einen Fortbestand und eine Finanzierung von Lilium über Dezember 2022 hinaus der Börsengang im dritten Quartal dieses Jahres. Das bestätigte Michael Andersen, stellvertretender Finanzchef des Start-ups, gegenüber der Welt am Sonntag: „Wenn der Börsengang klappt, ist dieser Hinweis hinfällig.“ 

Lilium plant seinen Börsengang über den Spac Quell Aquisition, der schon an der US-Börse gelistet ist. Im Zuge dessen musste das Start-up seine Bilanz an die internationalen IFRS-Regeln anpassen. Das führte dazu, dass neben dem Hinweis zum Fortbestand auch der Anlaufverlust für 2019 von 42,8 Millionen Euro auf 75,4 Millionen Euro korrigiert werden musste. Wie das Start-up gegenüber der Welt am Sonntag sagte, wurde durch diesen Prozess klar, dass es bei zwei Bilanzpositionen weniger Spielraum gebe.

Das vor sechs Jahren gegründete Lilium verkündete vor Kurzem ehrgeizige Pläne: Bis 2024 will das Start-up seine Flugtaxis kommerziell nutzbar machen, dafür sollen 90 Modelle produziert werden. Seit einer Finanzierungsrunde 2020 über 35 Millionen Euro hat Lilium eine Milliardenbewertung, gehört also zur Riege deutscher Einhörner.